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Mittwoch, 13. Mai 2015

"Mein Herz und andere schwarze Löcher"

Aysel beschließt zu sterben: "Mein Herz und andere schwarze Löcher"!

Jasmine Warga, übersetzt von Adelheid Zöfel
Mein Herz und andere schwarze Löcher
978-3-7373-5141-6
Fischer Sauerländer Verlag
Alter: 14+

Aysel (spricht man Ah-Sell, mit Betonung auf Sell, ihre Eltern stammen aus der Türkei, aber sie wurde in Kentucky geboren) will sich umbringen! Ihr wurde der Stempel aufgedrückt: „Tochter eines psychotischen Schwerverbrechers“ (wie das genau mit dem Vater war und was er getan hat, erfährt der Leser erst ganz zum Schluss). Ihr Vater hat ihr Leben zerstört, und sie befürchtet, wie ihr Vater zu sein oder werden zu können. Will sie sich umbringen, um nicht zur Mörderin zu werden? Aysel denkt viel über die Energie des Universums nach. Was passiert mit unserer Energie wenn wir sterben? In der Schule wird sie ausgegrenzt, hat keine Freunde. In der neuen Familie der Mutter ist sie ein unerwünschter Eindringling und wird von ihrer Mutter „gefürchtet“, weil sie ihrem Vater so ähnlich ist. Ihre Eltern ließen sich früh scheiden, und sie lebte bisher immer beim Vater. Sie hat einen öden Job neben der Schule. Dabei muss sie Leute am Telefon mit dämlichen Umfragen belästigen. Sie surft nebenbei im Netz und stößt so auf FrozenRobot, der einen Partner für seinen Selbstmord sucht. Das Datum steht schon fest, 7. April. Länger würde sie selbst es auch nicht mehr aushalten und nimmt Kontakt auf. FrozenRobot/Roman ist nicht so, wie sie erwartet hat. Er sieht aus wie ein beliebter, sportlicher Typ, der viele Freunde und keine Sorgen hat, doch er meint, das sei er zwar einmal gewesen, doch jetzt nicht mehr. Er verlor seine neunjährige Schwester Maddie im April letzten Jahres. Sie ertrank in der Badewanne während eines Anfalls, weil er lieber mit seiner Freundin rummachte, statt auf sie aufzupassen. Er möchte daher auch gern im Wasser sterben. Die beiden planen einen gemeinsamen Sprung von der Klippe. Aysel erzählt (noch) nicht, was ihre Gründe sind, und er nimmt Rücksicht und bohrt nicht nach. Sie fährt ihn nachhause, sie reden und lernen sich besser kennen. Roman zeichnet, hat eine Schildkröte namens Nemo, eine Menge Bücher von Jules Verne und eine überfürsorgliche Mutter. Aysel liebt klassische Musik und ist ein Physik-Nerd. Ausgerechnet mit dem beliebten Tyler muss sie gerade ein Schulprojekt für Physik machen. Sie will es gut machen, obwohl sie den Abgabetermin nicht mehr erleben wird. Auch sonst lässt sie sich nicht gehen, denn sie will keine Aufmerksamkeit erregen. Roman hat kein Auto. Aysel ist seine Chance, an einen Ort zum Sterben zu kommen. Sie wollen sich gegenseitig unterstützen, damit keiner kneift oder sie keiner zu früh findet. Romans besorgte Mutter schöpft neue Hoffnung als Aysel auftaucht. Sie denkt, sie sei seine Freundin, freut sich und kocht sogar für sie. Aysel beschließt, ihren Vater noch einmal vor ihrem Tod zu sehen. Sie muss das tun, damit sie nichts mehr zurückhält. Roman will sie bei dem Besuch im Gefängnis begleiten, obwohl er die Zusammenhänge nicht kennt. Vorher, beim Besuch des Frühlingsfestes, sind beide fast gut gelaunt, doch sie dürfen nicht zulassen, dass ihre Pläne durch vorübergehende positive Gefühle gefährdet werden. Aysels Vater wurde aus dem Gefängnis in eine Psychiatrische Klinik verlegt, und sie braucht für einen Besuch die Erlaubnis der Mutter. Sie erzählt Roman endlich, was ihr Vater getan hat und, dass sie Angst hat, seinen Wahnsinn geerbt zu haben. Dann merkt Aysel, dass sie gar nicht mehr sterben will und dass sie Roman liebt. Aber wie soll sie ihn von Sterben abhalten? Roman versucht, sich in der Garage mit Abgasen umzubringen. Kann Aysel ihn noch retten?
Ein beeindruckendes Debüt, romantisch, spannend und sprachlich toll geschrieben, aber das Ende war mir ein bisschen zu happy, da hätte ich mir etwas mehr Tragik gewünscht.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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