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Mittwoch, 14. Mai 2014

"Echte Biester"

Achtung, jetzt wird es wild: "Echte Biester"!

Carl Hiaasen, übersetzt von Michael Koseler
Echte Biester
978-3-407-81145-5
Beltz Verlag
Alter: 12+

Wahoo lebt mit seinem Vater, dem Tiertrainer Mickey, in den Everglades in Florida. Seit Mickey beim letzten Kälteeinbruch ein gefrorener Leguan auf den Kopf fiel, sieht er doppelt und leidet unter Kopfschmerzen. Die Geschäfte gehen schlecht und das Haus ist verschuldet. Deshalb ist Wahoos Mutter auch nach China gereist, um dort als Sprachlehrerin für Geschäftsleute zusätzlich Geld zu verdienen. Wahoo hilft seinem Vater unterdessen bei der Pflege und Fütterung der Tiere, was nicht immer ungefährlich ist. Schließlich hat durch unvorsichtigem Umgang mit dem Alligator Alice schon einen Daumen verloren. Wahoo und seinem Vater bietet sich eine große Chance, als sie den Auftrag bekommen, für die TV-Show „Expedition Überleben“ mit dem berühmten Derek Badger zu arbeiten. Doch sie ahnen nicht, worauf sie sich da eingelassen haben. Wahoos ältere Schwester Julie studiert Jura und rät ihnen davon ab, den Vertrag mit Badgers Managerin Raven Stark zu unterschreiben, aber es ist schon zu spät. Badger ist eine totale Luftnummer. Sein australischer Akzent ist genauso falsch wie seine Sonnenbräune, sein berühmter Fallschirmsprung zu Beginn der Sendung wird von einem Stuntman ausgeführt und der ganze Rest ist auch gefaked. Derek Badger ist nicht einmal sein richtiger Name, aber wer will schon einen Lee Bluepenny in der Wildnis sehen? Und von wegen Wildnis, Badger hat noch nie im Freien übernachtet. Er lässt sich am Ende jedes Drehtages in sein feudales Hotel zurückfliegen. Das Einzige, was er kann, ist vor der Kamera eklige Tiere zu verspeisen. Die Zuschauer halten sein ganzes Getue für echt und er hat viele Fans. Als die Dreharbeiten beginnen, jagt ein Desaster das nächste. Das Filmteam möchte lieber irgendwo in der Wildnis drehen, als in Mickeys Garten, obwohl der dort eine authentische Landschaft aufgebaut hat, wo schon viele Filme und Dokus gedreht wurden. Außerdem weigert sich Mickey, Alice in die Sümpfe zu transportieren. Superstar Badger wird gleich zu Beginn von einer Schildkröte in die Nase gebissen. Das wird sicher der Renner auf YouTube, witzeln die Kameraleute. Badger besteht darauf, dass die Szene gelöscht wird. Sein Ringkampf mit Alligator Alice wird jedoch der Hit. Völlig geflasht von seinem Erfolg, hat er jetzt keine Lust mehr, mit zahmen, vollgefressenen Schlangen etc. zu drehen. Er will mehr. Er will, dass das Wort „Reality“ in „Reality TV“ endlich wieder etwas zu bedeuten hat. Er will wilde Tiere im echten Sumpf, das volle Programm. Mickey und Wahoo sind nicht begeistert, kommen aber als Berater mit, weil sie das Geld brauchen. Immerhin bekommen sie 2000 Dollar pro Drehtag. Ebenfalls mit dabei ist Tuna, eine Schulfreundin von Wahoo. Sie ist von zuhause, wenn man denn einen Wohnwagen auf dem Parkplatz von Walmart so nennen kann, abgehauen, weil ihr Vater sie schlägt und sie nun nicht zum ersten Mal ein blaues Auge hat. Da Wahoo und Tuna nicht begeistert von ihren Fischnamen (obwohl Wahoo eigentlich nach einem Wrestler benannt wurde und nicht nach dem Fisch), nennen sie sich scherzhaft Lance und Lucille. Badger nervt ohne Ende. Er will Bären und Panther, doch da wird er kein Glück haben. Während der Fahrt mit dem Sumpfboot stellt nun auch Tuna fest, dass ihr Fernsehheld ein Volltrottel ist. Sie findet das Drehbuch und ist enttäuscht, dass alle nur Show ist. Bagder wir von einer harmlosen Schlange gebissen und macht sich zum Idioten. Seine Star-Allüren gehen allen auf die Nerven. Wegen schlechtem Wetter kann auch der Hubschrauber nicht kommen und ihn ins Hotel bringen. Nachts verirrt sich eine Fledermaus ins Lager und Badger will sie vor der Kamera verspeisen. Er mimt den Verhungernden, obwohl er gerade eine ganze Tortenplatte verschlungen hat. Das Tier beißt ihn in die Zunge und er bekommt durch die nachfolgende Infektion Halluzinationen. Er hält sich für einen Vampir und flieht mitten in der Nacht in den Sumpf. Dann taucht auch noch Tunas gewalttätiger Vater, Jared Gordon, auf und fängt an zu schießen. Dabei wird Link, der Sumpfbootfahrer, verletzt. Link kann jedoch mit Wahoo und Tuna fliehen. Jared Gordon nimmt Mickey als Geisel. Währenddessen irrt Badger durch die Wildnis und stellt sich dabei mehr als dämlich an. Wen soll der Suchtrupp jetzt zuerst suchen? Die Cops rücken an und verkünden, dass Badger keine Priorität hat. Badgers Produzent Gerry sucht schon nach einem Nachfolger, da er nichts dagegen hätte, wenn sein Star auf tragische Weise an Tollwut sterben würde. Doch was wird aus Wahoo und Tuna, die mit Link irgendwo im Sumpf sind? Und was wird aus Mickey, der noch immer in der Gewalt von Tunas schießwütigem und besoffenen Vater ist? Ein Happy End ist nicht in Sicht … .
Hiaasen hat einfach einen tollen Sinn für Humor und gleichzeitig einen packenden Schreibstil. All seine Geschichten spielen in Florida und man merkt, dass ihm Tiere, Natur und Umwelt wirklich am Herzen liegen. Ich habe echt schon alles von ihm gelesen: „Eulen“, „Fette Fische“, „Panther“ … . „Echte Biester“ ist bisher mein Favorit! Vor allem über Derek Badger habe ich mich beim Lesen königlich amüsiert.
Viel Spaß beim Lesen!!!

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