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Mittwoch, 17. Januar 2024

"Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne"


Der große Wettstreit hat begonnen - und die Katastrophe nimmt ihren Lauf: "Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne"!

Nicole Röndigs Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne 978-3-570-18080-8 cbj Verlag Alter: 10+

Johann Sebastian ist es leid, immer nur der klavierspielende Junge mit der Engelsstimme zu sein. Ein Schulwechsel nach einem Umzug bietet Gelegenheit, sein Image grundlegend zu ändern. Er nennt sich nun Jo, trägt Kapuzenpulli statt Hemd und Krawatte, ist Experte für Meerestiere und hat nichts, aber so gar nichts, mit Musik am Hut. Die Emmy-Noether-Gesamtschule mit Schwerpunkt Naturwissenschaften scheint wie geschaffen für Jo. Am ersten Schultag staunt Jo nicht schlecht. Der Unterricht ist hier eindeutig zweitrangig. Sämtliche Bemühungen der Schüler und auch der Lehrer sind allein darauf ausgerichtet, den Erzfeind, das Willibald-Gluck-Gymnasium, fertig zu machen. Seit 2008 sind die Emmys und die Willis verfeindet, seit dem legendären Turnhallen-Vorfall. In der 5b lernt Jo Elton, Franjo, Tessa und Suleika kennen, die gerade Pläne schmieden, das entführte Klassenhaustier Heisenberg von den Willis zurückzuerobern. Die Entführung war ein Racheakt für die südamerikanischen Blattschneider-Ameisen, die die Emmys im Schulgarten der Willis ausgesetzt haben. Jo versteht nur Bahnhof, freut sich aber, dass er von den anderen gleich in die Einsatzgruppe aufgenommen wird. Die Befreiung von Heisenberg, der sich als Vogelspinne entpuppt, geht total schief, doch Jo gelingt es, die Direktorin der Willis abzulenken und zu täuschen, indem er sich als neuer Schüler ausgibt und so außerdem wichtige Informationen zu erhalten, und zwar über den anstehende Gregorowitsch-Musical-Award. Der Preis ist ein eigenes Schulschwimmbad! Nun wollen die Emmys unbedingt den Musikwettbewerb und das Schwimmbad gewinnen, doch haben sie eine Chance gegen die Willis, die als Schwerpunkt Musik haben? Obwohl er genau das vermeiden wollte, wird Jos Talent im Musikunterricht erkannt, und er wird umgehend zum Verantwortlichen für den Wettbewerb ernannt. Die Schüler überreden die Direktorin, eine ehemalige Raketenwissenschaftlerin, dass sie teilnehmen dürfen. Es gibt doch auch Punkte für Bühnenbild, Kostüme und Special Effects. Da können sie punkten. Und Jo wird die Songs komponieren und nebenbei den Feind ausspionieren. Sie wollen ein Star Wars Musical aufführen und damit die Willis mit ihrem Titanic Musical alt aussehen lassen. Im Laufe der Mission lernt Jo Pia von den Willis kennen. Sie spielt Fagott und ist total nett. Pia verrät ihm, dass sie vorhaben, die Emmys zu sabotieren. Außerdem braucht er sich nur eine einzige Probe der Willis anzusehen, um zu erkennen, dass die Chancen zu gewinnen für die Emmys ohnehin bei Null liegen. Außer Musiklehrer Winfried Mauss und Jo kann praktisch niemand Noten lesen, geschweige denn ein Instrument spielen. Dann entpuppt sich ausgerechnet Tessa, die praktisch nie ein Wort spricht als Gesangstalent und bekommt die Rolle des Wookie-Mädchens Rebecca. Vielleicht wird das Stück doch keine totale Katastrophe. Leider kracht Willis-Spion Juri bei einer Probe durch die Decke und zertrümmert dabei das Klavier, also proben die Emmys fortan in der Wohnung von Herr Mauss und mit dessen Klavier. Jo steht total unter Stress. Dann trifft er auch noch Pia, die mittlerweile weiß, dass er ein Emmy, ein Verräter, ist. Nach etwas Zoff vertragen sie sich jedoch und einigen sich auf einen fairen Wettkampf. Jedoch führt Sabotage der Willis zu einem Laserschwert-Explosionsunfall in Herrn Mauss Wohnzimmer. Das kann nur heißen: Pia hat Jo verarscht! Nur ihr hat er von der Probe erzählt. Die Emmys finden daraufhin die Schwachstelle der Willis heraus. Das Bühnenbild. Sie planen, die Titanic zu versenken. Die ganze Sache eskaliert allmählich, und Jo fühlt sich mies. Es sieht nicht so aus, als könnten die Schulen überhaupt noch an dem Wettbewerb teilnehmen - es sei denn, sie arbeiten zusammen. Aber das ist absolut unmöglich, oder?

Eine super witzige Schulgeschichte für Fans von “Miles & Niles” und Co.! Ich habe mich beim Lesen echt schief gelacht. Am meisten haben es mir die Vogelspinne Heisenberg, die zum Schluss noch einen starken Auftritt hat, und der Musiklehrer Herr Mauss, der letztendlich als Bond-Bösewicht in Hollywood landet, angetan. Ich warte schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 15. November 2023

"Skaterherz"


Ein Herz und zwei Freunde: "Skaterherz"!

Brenda Heijnis, übersetzt von Birgit Erdmann Skaterherz 978-3-95854-198-6 Mixtvision Verlag Alter: 12+

Unterwegs zu seinem Großvater wagt Boyd einen riskanten Stunt mit seinem Skateboard und stürzt von einer Autobahnbrücke. Er kommt nie bei seinem Großvater an. Boyd erwacht im Krankenhaus, jedoch nicht in seinem Körper, sondern als Geist. Es zieht ihn zu Elias, denn in dessen Körper schlägt nun Boyds Herz. Elias ist der Einzige, der ihn sehen kann, doch es fällt ihm schwer, es zu verstehen. Er hält Boyd zunächst für eine Halluzination, für eine Nebenwirkung der Transplantation oder evtl. sogar ein Zeichen einer Abstoßung. Boyd kann das Krankenhaus nicht verlassen, nicht ohne Elias. Zwischen den beiden existiert ein unsichtbares Band. Boyd vermisst seine Familie, vor allem seinen Opa und seinen Hund Nero. Zudem wird er von Schuldgefühlen geplagt. Sein Opa hat bei einem Brand alles verloren. Boyd hätte nicht heimlich hinter der Scheune rauchen sollen. In Boyds E-Mail-Postfach befindet sich ein eingescanntes Foto, das den Opa und seinen besten Freund im Korea-Krieg zeigt. Um das Bild restaurieren zu lassen (es hat in dem Feuer sehr gelitten) und es seinem Opa zukommen zu lassen, braucht Boyd die Hilfe von Elias. Doch Elias ist schwach und ängstlich, wurde von seinen Eltern immer in Watte gepackt und besitzt praktisch kein Selbstbewusstsein. Sein Leben lang war er krank und nun traut er sich einfach nichts zu. Boyd tut sein Bestes, um ihn zu motivieren, die nächsten Schritte zu tun, kleine Schritte, winzig kleine Schritte. Elias blockt ab, und es gibt richtig Zoff zwischen den beiden. Tief im Inneren ist Elias ist jedoch leid, so eine "Memme" zu sein und rappelt sich schließlich doch auf. Er strampelt auf dem Fahrradergometer, langsam aber immerhin, und er sucht den Gemeinschaftsraum auf, statt immer nur in seinem Bett zu liegen. Als Boyd Elias um Hilfe mit dem Foto bittet, fragt Elias nach der Brandursache, woraufhin sich Boyd schrecklich aufregt und wegrennt. Elias bekommt einen Anfall, den sich die Ärzte nicht erklären können. Eine Abstoßungsreaktion? Er träumt von dem Feuer. Sind das Boyds Erinnerungen? Boyd sieht seine alten Kumpels beim Skaten und trauert seinem Leben nach. Diese negativen Gefühle beeinflussen auch Elias und sein Herz. Dann ist da noch das Mädchen Puck, das Elias’ neues Herz zum Hüpfen bringt. Bisher haben die beiden nur getextet, doch nun kommen sie sich durch ein Musikprojekt im Krankenhaus näher. Boyd ist beeindruckt, wie gut Elias Klavier spielen kann, obwohl Klassik sonst eigentlich nicht sein Ding ist. Da Elias große Fortschritte bei seiner Genesung macht, darf er irgendwann endlich nach Hause. Auf seinem Abschiedsfest küsst er Puck, mit ein bisschen Unterstützung von Boyd, der bereits Kuss-Erfahrung hat. Bevor Elias nach Hause geht, fährt er mit dem Bus zu Boyds Opa. Das restaurierte und ausgedruckte Foto hat er dabei. Er ist super nervös. Was soll er Boyds Opa erzählen? Zunächst gibt er sich als Klassenkamerad von Boyds aus, doch schließlich sprudelt die Wahrheit aus ihm heraus. Boyds Opa erzählt ihm dann die Wahrheit über das Feuer. Es ist nämlich alles ganz anders gelaufen, als Boyd die ganze Zeit gedacht hat. Boyd fällt vor Erleichterung ein Stein vom Herzen, dem Herzen, das nun in Elias schlägt. Kann Boyd nun in Frieden gehen? 

Bei dieser Story wird einem wirklich ganz warm ums Herz! Dass so viele Gefühle in einem so dünnen Büchlein stecken können, ist unglaublich. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte. Es ist keine typische Problemgeschichte, auch nicht die übliche Fantasy, es ist mal etwas ganz anderes. Sowohl Elias als auch Boyd, zwischen denen die Erzählperspektive hin und her wechselt, sind mir beim Lesen wirklich ans Herz gewachsen. Ein ganz tolles Buch!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 8. November 2023

"Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere"

 

Alle Tiere sind wertvoll: "Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere"!


Katherine Applegate, übersetzt von Ulli und Herbert Günther

Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere

978-3-423-64105-0

dtv Reihe Hanser

Alter: 10+


Willodeen mag alle Tiere, auch die stinkenden und hässlichen, die sonst keiner mag. Am liebsten hat sie die Kreischer. Sie gelten als nicht besonders liebenswürdig und haben spitze Krallen und Zähne, doch Willodeen hat sie trotzdem gern, denn sie sind zärtliche und fürsorgliche Eltern und nutzen den unangenehmen Gestank eigentlich nur, um ihre Jungtiere zu schützen. Dass Kreischer Nutztiere fressen, ist nur ein übles Gerücht. Seit ihre ganze Familie bei einem Brand ums Leben kam, lebt Willodeen bei den Nachbarn, dem Pärchen Mae und Birdie. Die beiden alten Damen sind etwas verschroben, und manche bezeichnen sie als Hexen. Sie kümmern sich liebevoll um Willodeen. Willodeen tut sich schwer mit sozialem Umgang. Menschen verwirren sie. Sie streift lieber mit ihrem besten Freund, Summbärchen Duuzu, durch die Natur, als zur Schule zu gehen. Duuzu hat keine Flügel, wie der Rest seiner Art, darum wollen die anderen Summbärchen nichts mit ihm zu tun haben, doch Willodeen hat ein Herz für Außenseiter. Alle Menschen lieben Summbärchen, weil sie so niedlich sind. Wegen des milden Klimas überwintern sie in Willodeens Dorf und sind ein Touristenmagnet. Ihre Nester in den Bäumen leuchten wie Regenbögen. Doch es kommen Jahr für Jahr weniger Bärchen, was den Dorfbewohnern Sorgen macht. Dass es kaum noch Kreischer gibt, interessiert hingegen keinen. Kreischer verschrecken Touristen. Dank der Abschussprämie von 5 Kupferstücken pro Kreischerfell sind die Kreischer irgendwann völlig ausgerottet. Einen Tag vor Willodeens 11. Geburtstag wird der Letzte erlegt. Connor, ein junger Künstler, der seine Figuren aus Naturmaterialien auf dem Markt verkauft, schenkt Willodeen einen Kreischer aus Rinde, Schilf und Zweigen. Er mag sie und ist ihr ein wenig zu anhänglich. Sie bedankt sich unbeholfen und geht widerwillig mit ihm gemeinsam zur Ratsversammlung. Sie weiß nicht, worüber sie mit ihm reden soll, denn sie sieht keinen Sinn im Smalltalk. Auf der Versammlung sind ihr viel zu viele Leute. Thema Nr. 1 ist: Wo bleiben die Summbärchen? Willodeen staunt über sich selbst, als sie das Wort ergreift und nicht nur das Verschwinden der Kreischer, sondern allgemein die negativen Veränderungen in der Natur, die sie seit längerem wahrgenommen hat, anspricht. Doch niemand hört ihr zu. Der gebastelte Kreischer ist weg, dafür taucht ein echtes Kreischer-Baby auf. Zufall? Magie? Das glauben zumindest Mae und Birdie, doch das kann Willodeen nicht glauben. Sie ist mehr der logisch und rational denkende Typ. Sie will sich um das Kleine kümmern und nennt es Quinby. Connor, der es bedauert, sich bei der Versammlung nicht auf Willodeens Seite gestellt zu haben, hilft ihr bei der Futtersuche für Quinby, doch Quinby frisst nicht, bis Willodeen ihr eine bestimmte Schneckenart auftischt. Quinby wächst schnell. Bald kann sie sich selbst Futter suchen. Sie hat einen guten Geruchssinn und weiß, wo sie graben muss. Die Bahnstrecke soll erweitert werden. Züge bringen Touristen, doch was tut man der Natur damit an? Willodeen entdeckt, dass die Summbärchen sich woanders angesiedelt haben. Sie will der Sache auf den Grund gehen, rechnet, notiert, überlegt, sammelt Proben von Blättern und kommt schließlich der Lösung auf die Spur. Die Nester der Bärchen haften nicht mehr an den Blauweiden im Dorf, nur an denen außerhalb, dort wo Quinby im Boden gewühlt hat. Es ist so einfach: Kreischer fressen die Schnecken, die die Wurzeln beschädigen. Jetzt wo die Kreischer praktisch ausgestorben sind, können sich die Schnecken ungestört vermehren. Das Gleichgewicht ist gestört. Doch bevor Willodeen ihre Erkenntnis den anderen Dorfbewohnern mitteilen kann, bricht bei den Bahnschienen ein Feuer aus und rast in Richtung Dorf …

Alles in der Natur hängt zusammen - Tiere, Pflanzen und Menschen. Rottet der Mensch eine Tierart aus, weil sie ihm zu hässlich, übelriechend oder “unnütz” scheint, wird das Gleichgewicht gestört, mit katastrophalen Folgen! 

Willodeen liebt alle Tiere und setzt sich mutig für sie ein! Eine spannende Geschichte, die uns zeigt, wie wichtig der Schutz der Umwelt ist, und dass wir achtsam mit der Natur und dem empfindlichen Ökosystem umgehen müssen!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 25. Oktober 2023

"Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten"

Tierisch vampirisch - genialer Gruselspaß (auch für Vegetarier geeignet): "Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten"!

Lotte Schweizer und Alexandra Helm Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten 978-3-423-76448-3 dtv Verlag Alter: 7+

Emma wünscht sich zum 8. Geburtstag einen Hund, doch ein Hund kommt Papa nicht ins Haus. Dafür bekommt Emma zwei große Brüder, die Zwillinge Lenny und Paul. Papas neue Freundin Diana und ihre beiden Söhne ziehen nämlich ganz spontan bei Emma und ihrem Papa ein, weil ihnen die Wohnung gekündigt wurde. So viele Leute in der winzigen, vollgestopften Wohnung? Und Emma soll auch noch ihr Zimmer mit den Jungs teilen? Geht's noch? Etwas Positives hat die Sache jedoch: Diana liebt Hunde! Mit ihrer Unterstützung sollte es doch möglich sein, Papa rumzukriegen. Tatsächlich, Papa knickt ein. Weil Diana meint, der Hund sollte aus dem Tierheim sein, am besten ein Außenseiter, den sonst keiner will, adoptieren sie den rumänischen Straßenhund Brutus. Der Hund wird bei Nacht und Nebel in einer sechseckigen Kiste geliefert, die wie ein Sarg aussieht. Er verweigert Hundekekse und Würstchen, aber ist total verrückt nach Ketchup. Was für eine komische Rasse ist das eigentlich? Sieht aus wie ein Fledermauspudel. Er schläft den ganzen Tag, wird erst Abends munter, heult den Mond an, und hört nicht auf “Platz” und “Sitz”. Vermieterin Frau Meise macht Stunk, weil Tiere angeblich im Haus verboten sind, dabei hat sie selber eine Katze. Kinder kann sie auch nicht leiden und weist mehrmals darauf hin, dass sie ihr an Halloween bloß nicht durch den Garten trampeln sollen, weil an den Tag die Preisrichter kommen, um ihre ach so tollen Tomaten zu vermessen. Als die Kinder mit Brutus Gassi gehen, werden sie beobachtet. Brutus folgt einer Spur aus Tomaten, die durchs Moor zu einem Spukhaus führt. Emma und Lenny folgen ihm ins Haus, während Paul Wache hält. Es stellt sich heraus, dass Graf Dracula höchstpersönlich in dem Haus wohnt. Brutus gehört eigentlich ihm. Er ist ein Fludel, halb Fledermaus, halb Pudel - ein echtes Vampirtier! Es gab da wohl ein kleines Missverständnis mit der Dame von der rumänischen Tierrettung, und Dracula ist deshalb aus Transsylvanien hierher gereist, um seinen Fludel zu finden. Brutus will jedoch lieber bei den Kindern bleiben. Das macht Dracula traurig. Auch sonst hat Dracula gerade einige Probleme. Er verliert seinen Grusel, was dazu führt, dass er sich statt in eine Fledermaus in einen Kanarienvogel verwandelt. Der dunkle Rat setzt ihn deswegen unter Druck. Emma schlägt vor, Dracula könne doch einfach eine Weile hier Urlaub machen, sich erholen und mit ihnen Halloween feiern. Dracula findet die Idee gut. Er hat zwar noch nie von Halloween gehört, aber er mag Gruselfeste und liebt es, Leute zu erschrecken. Mithilfe von Knoblauch macht er sich unsichtbar. Vampire sind zwar allergisch gegen Knoblauch, doch er kann auch nützlich sein, z.B. als Unsichtbarkeits- oder Sonnenschutzmittel. Der unsichtbare Dracula spielt Frau Meise Streiche. Sie hat nämlich die Kinder kaltherzig mit einem einzelnen Mentholbonbon abgespeist, als sie von ihr “Süßes oder Saures” forderten. Dracula ist ganz scharf auf die Tomaten von Frau Meise. Er ist nämlich, genau wie sein Fludel, Vegetarier. Doch irgendetwas stimmt mit diesen Tomaten nicht. Frau Meise düngt sie mit einem leuchtend grünen Zeug, und sie wachsen sofort ein ganzes Stück. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Und das soll “Bio” sein? Das ist doch geschummelt! Es muss verhindert werden, dass Frau Meise dafür einen Preis gewinnt. Dracula, Brutus, Emma, Lenny und Paul schmieden einen Plan …

Witzig-gruseliger Lesespaß mit Biss ;-), zum Vorlesen und Selberlesen! Auch vegetarische Vampire sollte man keinesfalls unterschätzen. Ich fand die Geschichte super, und Brutus ist so süß! Ich will auch einen Fludel als Haustier! 

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 4. Oktober 2023

"Julia und der Hai"

Bewegend wie die Wellen! Tiefgründig wie das Meer!: "Julia und der Hai"!

Kiran M. Hargrave und Tom de Freston, übersetzt von Alexandra Ernst Julia und der Hai 978-3-7432-1377-7 Loewe Verlag Alter: 11+

Zusammen mit ihren Eltern und der Katze Nudel verbringt die zehnjährige Julia den Sommer auf der Insel Unst, der nördlichsten der Shetlandinseln, auf einem Leuchtturm. Papa Dan soll dort ein Computerprogramm schreiben, eine Art automatischen Leuchtturmwärter, der das Licht an und aus schaltet. Mutter Maura ist Meeresbiologin. Eine Zeit lang hat sie Wale erforscht, dann Algenarten, mit denen man Chemikalien aus dem Wasser filtern und Plastik zersetzen kann, doch ihr Lieblingsprojekt ist der Grönlandhai. Grönlandhaie können viele hundert Jahre alt werden, und ihre Zellen könnten vielleicht auch den Menschen zu einem längeren Leben verhelfen und Krankheiten wie Demenz besiegen. Julia findet den Leuchtturm düster und eng. Er riecht muffig und nach Meer - und ein bisschen nach Abenteuer. Sie trifft den Jungen Kin (eigentlich Kinshuk, das bedeutet Blume auf Hindi), der sich nachts mit seinem Teleskop zum Sterne Beobachten auf den Leuchtturm schleicht. Die Jungs aus der Schule sind fies zu Kin. Sie sagen: Hier ist Wikingerland. Da haben Inder nichts verloren! Kins attraktive ältere Schwester Neeta jedoch himmeln sie paradoxerweise an. Julia hat auch Erfahrung mit Mobbing und freundet sich mit Kin an. Am nächsten Tag soll Mutter Maura mit dem Forschungsschiff in See stechen und ist überdreht wie eine Sprungfeder. Sie lädt den norwegischen Kapitän Björn zum Essen ein. Julia hört, wie ihre Eltern sich streiten. Es geht um Geld. Maura kann das Schiff nur für zwei Monate chartern und hofft auf weitere Gelder. Zudem kauft sie eine teure Kamera, für die eigentlich kein Geld da ist. Mauras alberne Stimmung kippt, sie beginnt zu weinen, und Dan fragt nach, ob sie ihre Tabletten genommen hat. Julia versteht das alles nicht. Da die Finanzierung ausbleibt, kauft Maura ein eigenes Boot. Dan kann es nicht fassen und ist super sauer, doch sie meint, auf lange Sicht sei es sogar billiger, und Segeln könne sie genauso gut wie Björn. Das Boot ist sehr, sehr reparaturbedürftig. Es ist ein nach Fisch stinkendes Wrack! Julia und Kin helfen, den Rumpf mit Teer abzudichten, und Maura nennt das Boot “Julia und der Hai”. Die Stimmung im Leuchtturm ist aufgeladen, die Eltern im Dauerstreit, wie Blitz und Donner - und Julia mittendrin. Sie merkt, dass ihr Vater besorgt ist und ist irritiert, weil sowohl die Stimme als auch die Stimmung ihrer Mutter immer schriller werden. Als Julia und Kin mit Mauras alter Kamera die Sterne fotografieren und dabei alte Fotos von einem Feld und einem Vogelschwarm löschen, bricht Maura völlig zusammen. Julias Vater erklärt ihr, warum für Maura diese Fotos so wichtig waren. Sie zeigten den Ort, an dem sie die Asche ihrer Mutter verstreut hat, als sie mit Julia schwanger war. Damals, und drei Jahre später noch einmal, wurde sie krank, psychisch krank. Julias Vater erklärt Julia, was eine bipolare Störung ist. Bei der Jungfernfahrt des Boots gibt sich Maura betont fröhlich, doch ihr Gesicht ist wie eine Maske und Julia weiß, dass die Fröhlichkeit nicht echt ist. Das Meer erscheint ihr endlos. Irgendwo hier schwimmt ein Hai, langsamer als die Zeit. Julia und Kin wollen einen Meteoritenschauer beobachten, als ihnen Ober-Fiesling Adrian und seine Kumpels Olly und Richard auflauern. Adrian beschädigt Kins Teleskop und lässt rassistische Bemerkungen fallen. Auch Julia wird nicht verschont von seinem Hass. Das Ganze endet mit einer Prügelei zwischen Julia und Adrian und einem Streit zwischen Julia und Kin. Julia fühlt sich einsamer als je zuvor. Sie hört, wie ihre Mutter über sie sagt, dass sie nur im Weg sei. Trotz des Zeitdrucks wegen des Projektes verkriecht sich Maura einfach im Bett und kommt nicht mehr raus. Julia macht sich Sorgen, zu Recht. Dan muss Maura ins Krankenhaus bringen, denn sie hat Tabletten genommen, sehr viele Tabletten. Julia wird ausgerechnet bei Adrian und seinem Opa geparkt. Als Kapitän Björn auftaucht und sagt, dass er den Hai gesichtet hat, ist Julia nicht mehr aufzuhalten. Allein macht sie sich mit der “Julia und der Hai” auf, um den Hai zu finden. Irgendwie glaubt sie, wenn sie den Hai findet, wird alles wieder gut …

Bewegend wie die Wellen! Tiefgründig wie das Meer! Dieses Buch hat mich echt überrascht und zutiefst beeindruckt! Ich hatte einfach, von dem wenig aussagekräftigen Klappentext ausgehend (es war mehr das schöne Cover, das mich neugierig gemacht hat), mit einem “nettem” Kinderbuch gerechnet, aber nicht mit einer derart anspruchsvollen Geschichte. Hier wird sehr sensibel mit schwierigen Themen wie psychischer Krankheitt und (versuchtem) Suizid, aber unter anderem auch Themen wie Mobbing umgegangen. Von dem uralten Grönlandhai hatte ich vorher noch nie etwas gehört und muss zugeben, dass er mich total fasziniert. Die mitreißende Geschichte, die aus Julias Sicht erzählt wird, die poetische Sprache, die ungewöhnliche Gestaltung mit Bildern in “Manisch-Gelb” und “Depressiv-Grau”, die Mauras Gefühle widerspiegeln, das alles macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Es ist vielleicht nicht einfach, aber einfach toll - und nicht nur für Kinder!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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