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Mittwoch, 25. Oktober 2023

"Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten"

Tierisch vampirisch - genialer Gruselspaß (auch für Vegetarier geeignet): "Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten"!

Lotte Schweizer und Alexandra Helm Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten 978-3-423-76448-3 dtv Verlag Alter: 7+

Emma wünscht sich zum 8. Geburtstag einen Hund, doch ein Hund kommt Papa nicht ins Haus. Dafür bekommt Emma zwei große Brüder, die Zwillinge Lenny und Paul. Papas neue Freundin Diana und ihre beiden Söhne ziehen nämlich ganz spontan bei Emma und ihrem Papa ein, weil ihnen die Wohnung gekündigt wurde. So viele Leute in der winzigen, vollgestopften Wohnung? Und Emma soll auch noch ihr Zimmer mit den Jungs teilen? Geht's noch? Etwas Positives hat die Sache jedoch: Diana liebt Hunde! Mit ihrer Unterstützung sollte es doch möglich sein, Papa rumzukriegen. Tatsächlich, Papa knickt ein. Weil Diana meint, der Hund sollte aus dem Tierheim sein, am besten ein Außenseiter, den sonst keiner will, adoptieren sie den rumänischen Straßenhund Brutus. Der Hund wird bei Nacht und Nebel in einer sechseckigen Kiste geliefert, die wie ein Sarg aussieht. Er verweigert Hundekekse und Würstchen, aber ist total verrückt nach Ketchup. Was für eine komische Rasse ist das eigentlich? Sieht aus wie ein Fledermauspudel. Er schläft den ganzen Tag, wird erst Abends munter, heult den Mond an, und hört nicht auf “Platz” und “Sitz”. Vermieterin Frau Meise macht Stunk, weil Tiere angeblich im Haus verboten sind, dabei hat sie selber eine Katze. Kinder kann sie auch nicht leiden und weist mehrmals darauf hin, dass sie ihr an Halloween bloß nicht durch den Garten trampeln sollen, weil an den Tag die Preisrichter kommen, um ihre ach so tollen Tomaten zu vermessen. Als die Kinder mit Brutus Gassi gehen, werden sie beobachtet. Brutus folgt einer Spur aus Tomaten, die durchs Moor zu einem Spukhaus führt. Emma und Lenny folgen ihm ins Haus, während Paul Wache hält. Es stellt sich heraus, dass Graf Dracula höchstpersönlich in dem Haus wohnt. Brutus gehört eigentlich ihm. Er ist ein Fludel, halb Fledermaus, halb Pudel - ein echtes Vampirtier! Es gab da wohl ein kleines Missverständnis mit der Dame von der rumänischen Tierrettung, und Dracula ist deshalb aus Transsylvanien hierher gereist, um seinen Fludel zu finden. Brutus will jedoch lieber bei den Kindern bleiben. Das macht Dracula traurig. Auch sonst hat Dracula gerade einige Probleme. Er verliert seinen Grusel, was dazu führt, dass er sich statt in eine Fledermaus in einen Kanarienvogel verwandelt. Der dunkle Rat setzt ihn deswegen unter Druck. Emma schlägt vor, Dracula könne doch einfach eine Weile hier Urlaub machen, sich erholen und mit ihnen Halloween feiern. Dracula findet die Idee gut. Er hat zwar noch nie von Halloween gehört, aber er mag Gruselfeste und liebt es, Leute zu erschrecken. Mithilfe von Knoblauch macht er sich unsichtbar. Vampire sind zwar allergisch gegen Knoblauch, doch er kann auch nützlich sein, z.B. als Unsichtbarkeits- oder Sonnenschutzmittel. Der unsichtbare Dracula spielt Frau Meise Streiche. Sie hat nämlich die Kinder kaltherzig mit einem einzelnen Mentholbonbon abgespeist, als sie von ihr “Süßes oder Saures” forderten. Dracula ist ganz scharf auf die Tomaten von Frau Meise. Er ist nämlich, genau wie sein Fludel, Vegetarier. Doch irgendetwas stimmt mit diesen Tomaten nicht. Frau Meise düngt sie mit einem leuchtend grünen Zeug, und sie wachsen sofort ein ganzes Stück. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Und das soll “Bio” sein? Das ist doch geschummelt! Es muss verhindert werden, dass Frau Meise dafür einen Preis gewinnt. Dracula, Brutus, Emma, Lenny und Paul schmieden einen Plan …

Witzig-gruseliger Lesespaß mit Biss ;-), zum Vorlesen und Selberlesen! Auch vegetarische Vampire sollte man keinesfalls unterschätzen. Ich fand die Geschichte super, und Brutus ist so süß! Ich will auch einen Fludel als Haustier! 

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 4. Oktober 2023

"Julia und der Hai"

Bewegend wie die Wellen! Tiefgründig wie das Meer!: "Julia und der Hai"!

Kiran M. Hargrave und Tom de Freston, übersetzt von Alexandra Ernst Julia und der Hai 978-3-7432-1377-7 Loewe Verlag Alter: 11+

Zusammen mit ihren Eltern und der Katze Nudel verbringt die zehnjährige Julia den Sommer auf der Insel Unst, der nördlichsten der Shetlandinseln, auf einem Leuchtturm. Papa Dan soll dort ein Computerprogramm schreiben, eine Art automatischen Leuchtturmwärter, der das Licht an und aus schaltet. Mutter Maura ist Meeresbiologin. Eine Zeit lang hat sie Wale erforscht, dann Algenarten, mit denen man Chemikalien aus dem Wasser filtern und Plastik zersetzen kann, doch ihr Lieblingsprojekt ist der Grönlandhai. Grönlandhaie können viele hundert Jahre alt werden, und ihre Zellen könnten vielleicht auch den Menschen zu einem längeren Leben verhelfen und Krankheiten wie Demenz besiegen. Julia findet den Leuchtturm düster und eng. Er riecht muffig und nach Meer - und ein bisschen nach Abenteuer. Sie trifft den Jungen Kin (eigentlich Kinshuk, das bedeutet Blume auf Hindi), der sich nachts mit seinem Teleskop zum Sterne Beobachten auf den Leuchtturm schleicht. Die Jungs aus der Schule sind fies zu Kin. Sie sagen: Hier ist Wikingerland. Da haben Inder nichts verloren! Kins attraktive ältere Schwester Neeta jedoch himmeln sie paradoxerweise an. Julia hat auch Erfahrung mit Mobbing und freundet sich mit Kin an. Am nächsten Tag soll Mutter Maura mit dem Forschungsschiff in See stechen und ist überdreht wie eine Sprungfeder. Sie lädt den norwegischen Kapitän Björn zum Essen ein. Julia hört, wie ihre Eltern sich streiten. Es geht um Geld. Maura kann das Schiff nur für zwei Monate chartern und hofft auf weitere Gelder. Zudem kauft sie eine teure Kamera, für die eigentlich kein Geld da ist. Mauras alberne Stimmung kippt, sie beginnt zu weinen, und Dan fragt nach, ob sie ihre Tabletten genommen hat. Julia versteht das alles nicht. Da die Finanzierung ausbleibt, kauft Maura ein eigenes Boot. Dan kann es nicht fassen und ist super sauer, doch sie meint, auf lange Sicht sei es sogar billiger, und Segeln könne sie genauso gut wie Björn. Das Boot ist sehr, sehr reparaturbedürftig. Es ist ein nach Fisch stinkendes Wrack! Julia und Kin helfen, den Rumpf mit Teer abzudichten, und Maura nennt das Boot “Julia und der Hai”. Die Stimmung im Leuchtturm ist aufgeladen, die Eltern im Dauerstreit, wie Blitz und Donner - und Julia mittendrin. Sie merkt, dass ihr Vater besorgt ist und ist irritiert, weil sowohl die Stimme als auch die Stimmung ihrer Mutter immer schriller werden. Als Julia und Kin mit Mauras alter Kamera die Sterne fotografieren und dabei alte Fotos von einem Feld und einem Vogelschwarm löschen, bricht Maura völlig zusammen. Julias Vater erklärt ihr, warum für Maura diese Fotos so wichtig waren. Sie zeigten den Ort, an dem sie die Asche ihrer Mutter verstreut hat, als sie mit Julia schwanger war. Damals, und drei Jahre später noch einmal, wurde sie krank, psychisch krank. Julias Vater erklärt Julia, was eine bipolare Störung ist. Bei der Jungfernfahrt des Boots gibt sich Maura betont fröhlich, doch ihr Gesicht ist wie eine Maske und Julia weiß, dass die Fröhlichkeit nicht echt ist. Das Meer erscheint ihr endlos. Irgendwo hier schwimmt ein Hai, langsamer als die Zeit. Julia und Kin wollen einen Meteoritenschauer beobachten, als ihnen Ober-Fiesling Adrian und seine Kumpels Olly und Richard auflauern. Adrian beschädigt Kins Teleskop und lässt rassistische Bemerkungen fallen. Auch Julia wird nicht verschont von seinem Hass. Das Ganze endet mit einer Prügelei zwischen Julia und Adrian und einem Streit zwischen Julia und Kin. Julia fühlt sich einsamer als je zuvor. Sie hört, wie ihre Mutter über sie sagt, dass sie nur im Weg sei. Trotz des Zeitdrucks wegen des Projektes verkriecht sich Maura einfach im Bett und kommt nicht mehr raus. Julia macht sich Sorgen, zu Recht. Dan muss Maura ins Krankenhaus bringen, denn sie hat Tabletten genommen, sehr viele Tabletten. Julia wird ausgerechnet bei Adrian und seinem Opa geparkt. Als Kapitän Björn auftaucht und sagt, dass er den Hai gesichtet hat, ist Julia nicht mehr aufzuhalten. Allein macht sie sich mit der “Julia und der Hai” auf, um den Hai zu finden. Irgendwie glaubt sie, wenn sie den Hai findet, wird alles wieder gut …

Bewegend wie die Wellen! Tiefgründig wie das Meer! Dieses Buch hat mich echt überrascht und zutiefst beeindruckt! Ich hatte einfach, von dem wenig aussagekräftigen Klappentext ausgehend (es war mehr das schöne Cover, das mich neugierig gemacht hat), mit einem “nettem” Kinderbuch gerechnet, aber nicht mit einer derart anspruchsvollen Geschichte. Hier wird sehr sensibel mit schwierigen Themen wie psychischer Krankheitt und (versuchtem) Suizid, aber unter anderem auch Themen wie Mobbing umgegangen. Von dem uralten Grönlandhai hatte ich vorher noch nie etwas gehört und muss zugeben, dass er mich total fasziniert. Die mitreißende Geschichte, die aus Julias Sicht erzählt wird, die poetische Sprache, die ungewöhnliche Gestaltung mit Bildern in “Manisch-Gelb” und “Depressiv-Grau”, die Mauras Gefühle widerspiegeln, das alles macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Es ist vielleicht nicht einfach, aber einfach toll - und nicht nur für Kinder!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 13. September 2023

"Stella und das Geheimnis"


Es gibt gute und schlechte Geheimnisse: "Stella und das Geheimnis"!

Madeleine Bernadotte und Karini Gustafson-Teixeira, übersetzt von Anja Lerz Stella und das Geheimnis 978-3-96846-108-3 migo Verlag Alter: 6+

Stella ist gerade mit Papa Johan, Stiefmutter Camilla, Stiefbruder Ted und Baby-Stifbruder Axel nach Schweden gezogen. Stellas Mama ist in den USA geblieben, daher muss Stella ihren 9. Geburtstag ohne sie feiern. Sie können nur telefonieren. Stella ist aufgeregt: neues Land, neue Schule und hoffentlich bald auch neue Freunde? Zunächst scheint aber erst mal alles ganz blöd zu werden. Camilla schenkt Stella ein Tennisdress, obwohl Stella sich gar nicht für Tennis interessiert und meldet sie auch noch gleich zum Tennistraining an, auf dem Schulweg wird sie von Bosse, dem riesigen Hund ihres Klassenkameraden Ali zu Boden geworfen, und dann muss sie auch noch als allerletzte erfahren, dass ihre Mama in New York mit ihrem Freund zusammengezogen ist und außerdem ein Geschwisterchen unterwegs ist. Der einzige Lichtblick ist Elena aus Stellas neuer Klasse. Im Gegensatz zu den oberflächlichen Zicken Isabelle und Amira scheint Elena richtig nett zu sein, und sie wohnt zudem fast nebenan. Elena schenkt Stella ihren “magischen” Mondstein. Stella bastelt ein Armband daraus. Sie hat das Gefühl, dass der Stein ihr Kraft und Mut gibt. Camilla hat ungefragt Freunde und Verwandte zu Stellas Geburtstag eingeladen, und Stella muss sich von Camillas Tante Charlotte abknutschen lassen. Niemand scheint sich dafür zu interessieren, was Stella eigentlich will. Dank des Mondsteins traut sich Stella, etwas dagegen zu unternehmen: Sie sagt Ali, dass es nicht ok ist, wenn sein Hund sie anspringt und zu Boden wirft, denn das hat echt weh getan. Sie sagt Isabelle und Amira, dass sie aufhören sollen, ständig fiese Kommentare zu Elenas Klamotten abzugeben. Und sie sagt Tante Charlotte, dass ihr das Gekuschel gar nicht recht ist, weil sie sich im Grunde ja gar nicht kennen. Ali entschuldigt sich, dass er seinen Hund nicht im Griff hat, und es zeigt sich, dass er doch nicht so doof ist, wie Stella dachte. Die Zicken zischen ab. Und Tante Charlotte sieht ein, dass Kuscheln und Knutschen nicht immer angebracht ist. Camilla tratscht bei anderen über Stellas Mama, und Stellas Mama wettert am Telefon gegen Camilla. Stella kann beide besänftigen. Alles läuft jetzt viel besser. Zudem sind Stella, Ali und Elena richtig gute Freunde geworden. Doch dann vertraut Elena Stella ein Geheimnis an, das sie niemandem verraten darf. Sie hat Angst, mit dem neuen Freund ihrer Mutter allein zu sein. Der nennt sie Püppchen, und manchmal kommt er nachts in ihr Zimmer. Elenas Geheimnis ist wie ein Stein in Stellas Bauch. Irgendwann hält sie es nicht mehr aus und redet mit ihrem Papa darüber. Und das ist auch gut so, denn nur so kann Elena Hilfe bekommen. 

Ein sehr gutes Buch, auch wenn ich es eher für Leser ab 7 oder 8 Jahren empfehlen würde, bzw. wenn schon ab 6, dann wirklich zum Vorlesen oder gemeinsamen Lesen. Kinder sollten auf jeden Fall die Möglichkeit haben, mit Eltern oder Lehrern über das Buch zu sprechen, daher bietet sich das gemeinsame Lesen auch für die älteren Kinder an! Wichtige Themen werden hier einfühlsam in eine spannende Geschichte verpackt: Es geht um Freundschaft, aber auch darum, Nein zu sagen, wenn man etwas nicht will und darum Grenzen zu setzen. Kein Kuscheln oder Tanten-Küsschen auf Kommando! An diese Grenzen müssen sich die Erwachsenen halten. Die Geschichte geht hier noch einen Schritt weiter. Was Elena mit dem Freund ihrer Mutter erleben muss, ist wirklich schlimm. Und ihr Geheimnis zeigt, wie wichtig es ist, zwischen guten und schlechten Geheimnissen zu unterscheiden. Die Schlechten sollte man keinesfalls für sich behalten, sondern sollte sie einer Vertrauensperson erzählen, um Hilfe zu bekommen.

Prinzessin Madeleine von Schweden engagiert sich schon länger für Kinderrechte. Dieses Buch schrieb sie in Zusammenarbeit mit der World Childhood Foundation.

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 30. August 2023

"Plötzlich wach! Mit der Queen ‘ne Kutsche kapern (Band 1)"


Ach du Schreck! Die Queen ist weg! "Plötzlich wach! Mit der Queen ‘ne Kutsche kapern (Band 1)"!

Maja von Vogel
Plötzlich wach! Mit der Queen ‘ne Kutsche kapern (Band 1) 978-3-551-65577-6 Carlsen Verlag Alter: 8+

Die elfjährige Annemie ist gerade mit ihrer Mama zu ihrer Oma gezogen. Sie vermisst ihr altes Zuhause an der Nordsee und ihren Papa, der als Containerschiff-Kapitän über die Meere schippert. Mama erledigt jetzt die Buchhaltung in Wunderlichs Wachsfigurenkabinett. Das gehört Oma Friederike, die von allen nur Fritz genannt wird. Oma Fritz liebt ihre 163 Wachsfiguren, Pfefferminztee und Klatschzeitschriften. Beim Frühstücken inmitten der Wachsfiguren im viel zu kleinen Eiskönigin-Nachthemd und in Monsterkrallen-Hausschuhen lernt Annemie Leo kennen, den Sohn der neuen Aushilfe, der ein bisschen wie der junge Prinz Harry aussieht. Plötzlich hören sie Oma Fritz schreien. Die Queen ist weg! Wer stiehlt denn eine Wachsfigur? Und warum ist Oma Fritz so vehement dagegen, die Polizei zu rufen? Dann rennt sie wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Garten und schaut hinter jeden Busch. Seltsam. Annemie und Leo wollen den Fall lösen und suchen nach Spuren. Wie sind die Diebe hereingekommen? Im Park gegenüber sehen sie einen Obdachlosen in zerrissenen Klamotten und mit verfilztem Bart auf einer Bank sitzen. Er trägt das Diadem der Queen! Annemie stellt ihn zur Rede. Angeblich hat eine nette alte Dame, die ihn nach dem Weg zur nächsten Pferderennbahn gefragt hat, ihm das Diadem geschenkt. Dann entdecken sie die Schärpe der Queen an einem Parkscheinautomat und treffen einen Jungen, der den königlichen Familien-Orden am Shirt trägt. Er meint, so eine komische alte Tante hat ihn ihm geschenkt, weil er ihr gezeigt hat, wie die Fußgängerampel funktioniert. Bald darauf machen Annemie und Leo eine unglaubliche Entdeckung. Die Queen sitzt quicklebendig in Biggis Bäckerei und frühstückt! Ist das tatsächlich die vermisste Wachsfigur? Beim Gespräch mit ihr zeigt sich, dass sie sich anscheinend wirklich für die echte Queen hält. Leider hat sie kein Geld, um das opulente Frühstück zu bezahlen. Verfolgt von einem riesigen glatzköpfigen Kellner, türmen die drei aus dem Café. Vor der Kirche wartet eine Hochzeitskutsche. Die Queen springt auf den Kutschbock und los geht die Fahrt. Holy Moly! Zurück ins Wachsfigurenkabinett will die Queen nicht, aber sie erzählt, dass Oma Fritz und sie schon ewig die besten Freundinnen sind. Natürlich erregt die Queen Aufmerksamkeit und schon bald bildet sich eine Menschenmenge. Ist das die echte Queen? Hat sie ihren Tod nur vorgetäuscht? Oder ist es ein Werbegag? Ein Theaterprojekt? Als die Polizei auftaucht, setzen die drei ihre Flucht mit einem Tretboot fort, werden dann aber doch geschnappt, als die Queen mal kurz hinter einen Busch … Hey, auch eine Queen muss mal. Die Kinder geben die Queen kurzerhand als ihre verwirrte Oma aus und die Polizei bringt sie nach Hause. Dort hat Oma Fritz einiges zu erklären …

Ich habe dieses rasante Abenteuer in einem Rutsch verschlungen und mich königlich amüsiert! Annemie und Leo sind mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen, vor allem Leo, der trotz seiner vielen Phobien Mut beweist, und die Queen ist einfach super cool! Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer. Band 2 ist auch schon erschienen. Da wird Graf Dracula höchstpersönlich zum Leben erweckt. 

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 9. August 2023

"Julian und Anisa und das Wunder vom Wacholderpark"

Ein Fiesling, ein Fußballspiel und zwei besondere Freunde:"Julian und Anisa und das Wunder vom Wacholderpark"!

Benjamin Lebert Julian und Anisa und das Wunder vom Wacholderpark 978-3-407-81306-0 Beltz & Gelberg Verlag Alter: 10+

Julian bewundert die coole Anisa aus dem Wacholderpark. Sie ist ein echter Wirbelwind und ein Fußballass. Julian spielt kein Fußball, sein Hobby ist es, Wörter zu sammeln. Er ist Epileptiker und hat von dem fiesen Diego den Spitznamen “Zitteraal” bekommen. Warum nur muss Anisa immer mit diesem Fiesling abhängen? Irgendwie scheinen alle Mädchen auf Diego zu stehen. Eines Tages spioniert Julian Anisa und Diego hinterher und wird Zeuge, wie sie in das abgebrannte Bootshaus an der Alster einbrechen. Jens Jeschke, der unsympathische Hausmeister, erwischt Julian auf dem Gelände, doch er verrät Anisa und Diego nicht. Auch der Polizei, die wegen des immer noch ungeklärten Brandes ermittelt, sagt er nichts. Für Diego ist klar: Julian hat sie nur deshalb nicht verraten, weil er sie erpressen will. Nichts liegt Julian ferner, doch Diego und seine Kumpels machen ihn trotzdem gnadenlos fertig - bis Anisa eingreift und sich auf Julians Seite schlägt. Diego sagt, wenn Anisa und Julian ihn und seinen Kumpel Henri in einem Fußballspiel (2 gegen 2) besiegen, wird er Julian in Zukunft in Ruhe lassen. Sollte Diego jedoch gewinnen, wird er Julian bei der Polizei als den gesuchten Brandstifter präsentieren. Anisa ist außer sich. Julian hat doch gar nichts getan. Sie hasst es, wenn jemand so auf Schwächere losgeht. Die Zeit läuft. Es ist nicht mehr lange bis zum Spiel. Der unsportliche Julian versagt beim Training total. Er schafft es nicht, ein einziges Tor zu schießen. Diego und Henry sehen, wie Julian sich anstellt und lachen sich kaputt. Anisa ist kurz davor aufzugeben. Doch dann naht die Rettung in Gestalt von Herrn Wong. Der freundliche China-Restaurant-Besitzer mit dem Kugelbauch macht den Kindern Mut. Er erzählt ihnen, dass er früher mal in der Bundesliga als Mittelfeldspieler gespielt hat. Mit seiner Hilfe werden sie das Spiel gewinnen. Da ist er  sich sicher. Seiner Mutter erzählt Julian, dass er in Herrn Wongs Restaurant hilft, denn sie hat ihm tatsächlich einen Ferienjob bei Hausmeister Jeschke arrangiert, damit er keinen “Blödsinn” mehr macht. Sie hat ja keine Ahnung, und wie Jeschke sie anschmachtet, findet Julian einfach nur widerlich. In der Schule lässt der Geschichtslehrer gegenüber Anisa einen rassistischen Kommentar fallen: “Wir sind hier nicht auf Bali, wo man die ganze Zeit im Baströckchen in der Hängematte liegt und aus Kokosnüssen trinkt. Du musst dich anstrengen, Bali-Mädchen!" Keiner sagt was, nur Julian meldet sich und verlangt von dem Lehrer, dass dieser sich sofort entschuldigt, denn was er gesagt hat, ist rassistisch und falsch. Plötzlich stellt sich die ganze Klasse hinter Julian, so dass der Lehrer schließlich einknickt und sich entschuldigt. Anisa ist beeindruckt, wie mutig Julian sich für sie eingesetzt hat. Sie erzählt ihm, dass sie als kleines Kind an Leukämie erkrankt war und ihre Familie nach Deutschland kam, um ihr die beste medizinische Behandlung zukommen zu lassen. Die beiden starten das Geheimtraining mit Herrn Wong. Dessen Bewegungen sind vielleicht nicht mehr so fließend, aber er hat immer noch einen super Schuss drauf. Er will die Kinder voll unterstützen und ihnen Trikots und vor allem Publikum besorgen. Schließlich kennt er das ganze Viertel. Anisa ist beeindruckt. Julian hat so ein Kribbeln im Bauch, wenn er mit Anisa zusammen ist. Das fühlt sich schön an. Die beiden sind ein tolles Team, aber werden sie auch das Spiel gewinnen?

Eine ganz besondere Freundschaftsgeschichte zwischen zwei Kindern, die unterschiedlicher nicht sein könnten! Zum Schluss sind die beiden unzertrennlich und gemeinsam stärker als alle Fieslinge, die ihnen blöd kommen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den beiden. Ich finde, so ist die Geschichte sowohl etwas für Jungs als auch für Mädchen. Das Buch ist eher dünn, was ein Anreiz für Wenigleser und schwache Leser ist, dennoch steckt in dem kleinen Buch eine großartige Geschichte!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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