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Mittwoch, 11. September 2024

"Ich warte auf dich, Haru"


Zum Heulen schön: "Ich warte auf dich, Haru"!

Dustin Thao, übersetzt von Bernadette Ott Ich warte auf dich, Haru 978-3-570-16696-3 cbj Verlag  Alter: 14+

Vor etwas mehr als einem Jahr: Die Welt ist noch in Ordnung: Eric aus Skokie (Illinois) genießt sein Leben. Zwar vermisst er seine ältere Schwester Jasmin, die jetzt aufs College geht, aber dafür hat er ja Daniel, seinen besten Freund, der immer für ihn da ist. Eigentlich ist Daniel mehr als ein Freund, dafür spricht zumindest der Kuss auf dem Dach. Eric wünscht sich, es würde mehr daraus werden. Auf einer Studienfahrt nach Japan verläuft Eric sich, als er Filmaufnahmen für ein Schulprojekt machen will, und wäre beinahe von einem Lastenrad angefahren worden, wenn da nicht Haru eingegriffen hätte. Die beiden verbringen einen wundervollen Vormittag auf dem Sternenfest, doch Eric muss zurück zu seiner Gruppe ins Hotel. Der Papierstreifen mit Harus Kontaktdaten wird ihm von einem Windstoß aus der Hand gerissen, als sein Zug abfährt. Sie werden sich wohl nie wieder sehen - nur ein Freundschaftsarmband und die Erinnerung bleiben …

Jetzt: Eric hat einen Sommerjob als Tellerwäscher bei einer Cateringfirma und tagträumt sich durchs Leben. Er liegt auf dem Dach mit Daniel, riecht seinen Duft und spürt die Wärme seiner Haut, doch nichts davon ist real. Daniel ist tot. Wie soll Eric weitermachen ohne Daniel? Ohne ihn aufs College gehen? Jasmin findet es voll okay, dass er sich eine Auszeit nimmt. Sie ist immer für ihren kleinen Bruder da, doch demnächst wird auch sie fort sein, weit weg in Amsterdam oder noch weiter. Eric schreibt Unmengen von Bewerbungen, führt eine Reihe von erfolglosen Vorstellungsgesprächen, bekommt dann beinahe einen Job bei einer Filmproduktionsfirma in Chicago, doch die bieten nur ein studienbegleitendes Praktikum an, und Eric geht ja auf kein College. Schließlich landet Eric als Kartenabreißer im Theater, besser als nichts. Er tagträumt weiter. Oft glaubt er, Daniel zu sehen, aber am Ende ist es immer jemand anderes. Eines Tages läuft er mit einem Geburtstagsgeschenk für Daniel durch den Regen und fragt sich selbst, was er da eigentlich tut und was er sich davon erwartet. Daniel ist tot und wird das Geschenk nie annehmen können, und dann ist er plötzlich da. Nicht Daniel - Haru! Wie kommt der denn hierher? Zum ersten Mal seit langem ist Eric glücklich. Er hatte so sehr gehofft, Haru wiederzusehen. Dann ist Haru fort - und taucht in Erics Zimmer wieder auf. Wie kommt er ins Haus? Woher kennt er Erics Adresse? Haru meint, er hätte nie aufgehört, nach Eric zu suchen. Eric wünscht sich, dass es echt ist, aber kann es denn echt sein? Vielleicht ist ja alles nur in seinem Kopf. Haru verschwindet immer wieder, hinterlässt Sterne und Blumen aus Papier. Eric beschließt, sich auf Haru einzulassen, real oder nicht, er macht mit ihm Sightseeing in Chicago, sie gehen Pizza essen, ins Kino und ins Planetarium. Haru will alles machen, was Touristen in den USA eben so machen. Sie besuchen das Skydeck eines Wolkenkratzers und “borgen” ein kleines Holzboot für eine Tour auf dem Chicago River. Haru darf in Erics Zimmer schlafen, beide liegen, nass vom Regen, zusammen in Erics Bett. Eric hat noch immer Angst, dass Haru verschwindet, doch Haru meint, er werde zurückkommen - immer! Immer wieder wird Eric von den Erinnerungen an Daniel heimgesucht, z.B. an die Party, auf der Daniel einen anderen geküsst hat und wie er sich dabei gefühlt hat. Erics Kollegen Alex und Simon schleifen Eric mit auf eine Party im schicken Penthaus des Musical-Stars Christian. Die meiste Zeit versteckt sich Eric auf dem Gästeklo, weil er hier niemanden kennt, aber irgendwann trifft er auf Christian, ohne jedoch zu wissen, wer er ist. Doch dann ist Haru da, und Eric und Haru verschwinden tanzend in die Nacht. Es ist Erics erster Tanz. Wieder flackern Erinnerungen auf: an den Schulabschlussball und wie er auf Daniel, sein Date, gewartet hat. Doch Daniel kam nicht, er wurde aufgehalten - der Unfall! Sie konnten nie miteinander tanzen. Christian meldet sich unvermittelt bei Eric. Dem Star ist es egal, dass Eric “nur” an der Theaterkasse arbeitet und sich auf seine Party geschlichen hat. Eric ist hin und her gerissen. Soll er Haru allein lassen und sich mit Christian treffen? Christian mag es nobel, all seine Freunde sind arrogante Snobs, er hat Geld wie Heu, da landet man schon mal auf einer Luxusjacht oder auf einer exklusiven Vernissage und nicht zuletzt im Bett des Mega-Stars. Doch dann lässt Christian ihn fallen, zusätzlich kommt es zum Streit mit Haru. Eric ist auf einem absoluten Tiefpunkt …

Ich habe geheult, aber so was von! Das Ende hat mich dermaßen kalt erwischt, da ging nichts mehr. Und ich habe es geliebt! Dieses Buch bricht Dir das Herz - und Du liebst es dafür! Das kann man nicht erklären, das muss man selbst erleben. Auf jeden Fall hat “Ich warte auf dich, Haru” es auf Anhieb in meine Top 10 der Lieblingsbücher geschafft! Einfach ein absolut total wundervolles phänomenales Buch über Freundschaft und Liebe, den Tod, die Trauer und das Leben!!!

Tipp: Bevor Ihr die letzten beiden Kapitel lest - Taschentücher bereitlegen!

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 28. August 2024

"A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic"


Diese Zeitreise-Lovestory bringt Eisberge zum Schmelzen: "A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic"!

Kira Licht A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic 978-3-8466-0217-1 One (Lübbe Verlag) Alter: 14+

Lilly deGray und ihr Vater Thaddeus betreiben ein besonderes Antiquariat. Mithilfe eines magischen Zahnrades reisen sie durch die Zeit, um verlorenen Gegenstände wiederzufinden. Gerade haben sie ein wertvolles Armband aus dem Jahr 1957 für die reiche Familie Vanderbilt zurückgeholt. Nun bittet sie die, nicht weniger vermögende, Familie Fortune, eine kostbare Saphirkette wiederzubeschaffen, die zuletzt 1912 von Ethel Fortune auf der Titanic getragen wurde. Dieser Auftrag könnte den deGrays bei ihren finanziellen Probleme sehr helfen, denn Vater Thaddeus hat Spielschulden und wird von den Schlägern eines Kredithais bedroht. Lilly beschließt, den Auftrag solo zu erledigen, nicht ahnend, dass es eine Falle ist. Der machthungrige Grayson Belmont, ebenfalls ein Zeitreisender, der sich jedoch an keinen Kodex hält, will das Zahnrad der Familie deGray für seine Sammlung. Belmont hatte zunächst seine Tochter Ruby als Spionin auf die deGrays angesetzt, doch nach deren Versagen übernimmt nun Sohn Damien. Dass der sich schon in Lilly verknallt, kaum dass sein Vater ihm ihr Foto vorgelegt hat, ist wenig hilfreich. Als Damien und Ruby vor ihrem tyrannischen Vater fliehen wollen, steckt der Ruby in eine Nervenklinik und erpresst Damien, damit dieser seinen Befehlen gehorcht. Lilly landet derweil im Jahr 1912 und nimmt die Rolle eines Dienstmädchens ein, nachdem sie die Übelkeit und den ersten Kulturschock überwunden hat. Sie hat jedoch Schwierigkeiten, die geplante Anstellung bei Gräfin von Rothes zu bekommen, denn der herrische Drache von einer Adeligen hatte eine Französin als Dienerin erwartet. Lilly überzeugt dann aber durch ihre Fähigkeit zu schreiben. Schon bevor sie an Bord des Schiffes geht, fällt Lilly ein geheimnisvoller junger Mann auf, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Er flirtet mit ihr, bietet ihr Hilfe beim Tragen an, was jedoch unangemessen ist, da er ein feiner Herr ist und sie ein Dienstmädchen. Es ist Damien, der sich jedoch als Ray, dem Sohn von Schiffskonstrukteur Andrews, ausgibt. Da Thomas Andrews seinen (unehelichen) Sohn nicht mehr gesehen hat, seit dieser im Alter von sechs Jahren aufs Internat ging, und der echte Ray vor kurzem an Lungenentzündung gestorben ist, kommt Damien damit durch. Lilly ist beeindruckt von der gewaltigen Titanic, die sie bislang nur von Fotos und von der Hollywood-Verfilmung kannte. Die launische Gräfin ist weniger beeindruckt, sondern beschwert sich über ihr Luxusquartier, weil es ihr zu klein ist. In vier Tagen wird das alles auf dem Grund des Ozeans liegen. Lilly entdeckt bald das Zielobjekt Ethel mitsamt der Kette, wird aber immer wieder von “Ray” abgelenkt. Die Fortunes reisen mit viel Personal. Es ist schwierig, unbemerkt in die Zimmer zu kommen und sie zu durchsuchen. Lillys Versuch, sich mit Elsie, einer der Dienstmädchen der Fortunes, anzufreunden, scheitert. Sie verpasst schließlich die perfekte Gelegenheit, die Kette an sich zu nehmen und wird zudem von der Gräfin misshandelt, weil sie deren Kleid mit dem Plätteisen ruiniert hat. Ein Vorteil ist es jedoch, dass sie sich als Dienstmädchen in allen Klassen bewegen kann, ohne aufzufallen. In der 2. Klasse wird sie freundlich gegrüßt, in der 1. ignoriert. Bei den Hundezwingern trifft sie auf “Ray”, und sie kommen sich näher. Es kommt zu weiteren Treffen. Lilly muss ständig daran denken, dass “Ray” schon bald tot sein wird. Damien fühlt sich wohl bei Thomas Andrews, doch sein “Vater” bemerkt sein Interesse an Dienstmädchen Lilly und ermahnt ihn, dass so etwas nicht gut enden kann. Als Damien in Lillys Kämmerchen einbricht, um nach dem Zahnrad zu suchen, fühlt er sich schuldig und mies. Eher durch Zufall findet er heraus, dass ihr Zahnrad in ihrer Haarspange versteckt ist. Lilly verpasst eine weitere Chance, die Kette an sich zu nehmen. Sie wird sogar erwischt und als Diebin hingestellt. Gerade so kommt sie noch einmal davon. “Ray” schreibt ihr einen Liebesbrief, und die beiden verbringen einen romantischen Abend miteinander. Er hat extra einen kleinen Saal und Musik organisiert. Lilly trägt das “ruinierte” Kleid der Gräfin. Sie tanzen, und sie wünscht, die Zeit würde stehen bleiben. Sie denkt noch immer, er sei dem Tode geweiht. Es kommt zu einem leidenschaftlichen Kuss (und ein bisschen Gefummel). Damien plant, Lilly alles zu gestehen, wer er ist, was seine Mission ist - denn er liebt sie und will keine Geheimnisse mehr. Doch alles kommt anders. Die Gräfin erfährt von dem Diebstahlversuch und lässt Lilly von einem Steward abführen und in eine Zelle sperren. Lilly gibt auf, doch ihr Zahnrad versagt. Sie kann nicht zurück. Enge Räume und zu viel Metall behindern das Zeitreisen. Lilly erkennt: Sie wird an Bord der Titanic sterben. In letzter Sekunde naht Rettung in Gestalt von Molly Brown, die von der Gräfin (und dem Großteil der Passagiere der 1. Klasse) als vulgäre, neureiche Person bezeichnet wird. Molly hat gesehen, wie gut Lilly schreiben kann und will, dass Lilly freikommt, damit sie ihre Biographie schreibt, und sie will Lilly außerdem in New York als Sekretärin ausbilden lassen. Lilly muss nun ihre letzte Chance nutzen. Nicht mehr lange und das Schiff wird den Eisberg rammen und sinken!

Spannende Zeitreise-Fantasy trifft auf Enemies-to-Lovers (oder sowas in der Art;-))! Ich liebe Zeitreisen, daher hatte ich große Lust, dieses Buch zu lesen. Mir gefiel, dass die Erzählperspektive zwischen Lilly und Damien wechselt, dadurch wird die Geschichte noch fesselnder. Die Lovestory ist zum Dahinschmelzen, auch wenn die ganzen Gefühle unsere Helden bei ihren jeweiligen Missionen doch manchmal arg bremsen. Das Ende ist dann so richtig schön fies und bringt mich dazu, dem Erscheinen von Band 2 entgegenzufiebern! 

Viel Spaß beim Lesen!!!


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Mittwoch, 31. Juli 2024

"Die Tochter der Zauberin"


Nehmt Euch in Acht vor Frau Schmitt: "Die Tochter der Zauberin"!

Paul Maar Die Tochter der Zauberin 978-3-752-0427-9 Oetinger Verlag Alter: 8+

Fizzis Mama ist eine böse Zauberin. Sie empfindet eine perverse Freude daran, die Menschen mit Naturkatastrophen und anderen Gemeinheiten zu quälen. Die elfjährige Fizzi, die eigentlich Malefizia Schmitt heißt, ist da völlig anders, genau wie ihr Papa Gottfried. Sie hilft im Haushalt, kümmert sich um die Kinder, die in der Schule Probleme haben und hat ein Herz für Tiere. Zudem zeigen sich bei ihr die geringsten Anzeichen einer Zauberkraft. Als ihre Mama dafür sorgt, dass in ihrer Schule der Blitz einschlägt, findet Fizzi das gar nicht gut. Auch als Fizzi herausfindet, dass der arme Papa in einen Koffer verwandelt wurde, weil er Mama “frech” kam, ist sie nicht erfreut. Mama hingegen reicht es auch langsam mit ihrer braven Tochter, und sie verbannt sie mitsamt ihres Koffer-Ehemannes in die Zwischenwelt. Hier ist alles anders, beispielsweise können die Tiere sprechen. Fizzis Koffer-Papa allerdings kann sich nur singend und reimend verständigen. Zum Glück hat er eine schöne Stimme. Der Fuchs Langschwanz, nicht zu verwechseln mit Fuchs Einohr oder Fuchs Protzig, ist zwar nicht begeistert, dass Fizzi sein Zuhause als “hier unten” bezeichnet, erklärt sich aber bereit Fizzi und ihrem Papa zu helfen. Er ist neugierig auf die Welt der Menschen und hört interessiert zu, als Fizzi ihm von der Schule erzählt. Da Fizzi seltsamerweise ihren Namen nicht mehr aussprechen kann, nennt sie sich fortan Male (und ich werde das auch tun). Langschwanz will sie durch den Wald zur Schildkröte Frau Mahme führen, denn sie kann zaubern und wird Male sicher helfen können, ihren Papa wieder zum Menschen zu machen. Obwohl Langschwanz meint, sie sei manchmal ein bisschen ungeschickt beim Zaubern und würde oft mehrere Versuche brauchen, ist die Schildkröte ihre beste Chance. Auf dem Weg zeigt sich, dass Male sehr wohl Zauberkräfte hat, sie jedoch nicht beherrscht. Sie verändert die Zwischenwelt - ein Baum hier, ein Bach da - und der Fuchs bittet sie, sich zusammenzureißen. Sie durchqueren das Sehnix-Gebiet und kommen dem Trollfelsen gefährlich nah. Als sie von riesigen Mücken attackiert werden, verwandelt Male diese in harmlose Raupen. Klappt ja doch immer besser mit der Zauberei. Jetzt müssen sie noch den Wildforst hinter sich bringen, einen gefährlichen Wald, in dem es von gefährlichen Tieren wie Laubschlangen und Sägenagern nur so wimmelt. Endlich finden sie Frau Mahme. Die Schildkröte steht auf dem Rücken einer noch größeren und älteren Schildkröte, die ganz mit Moos bewachsen ist. Das ist die Großmutter Mahme. Die uralte Schildkröte redet nicht viel, aber ist sofort bereit, Male zu helfen. Leider geht ihr Zauber schief und Males Vater wird zu einem Ochsen. Kein Wunder, denn der Koffer war aus Rindsleder. Als dann die böse Frau Schmitt auftaucht und sich aufspielt, weil angeblich nur sie an ihrem Gatten herumzaubern dürfe, wächst Male über sich hinaus und verweist ihre Mama mithilfe ihrer neu entdeckten Kräfte in ihre Schranken.

Als ich hörte, dass Paul Maar, der “Papa” des Sams, ein neues Buch geschrieben hat, war ich natürlich neugierig und musste es sofort lesen. Ok, es ist nicht sein bestes Buch, aber auch nicht schlecht. Die Geschichte ist cool, ein bisschen Sprachwitz steckt auch drin, aber es reicht eben nicht ganz an seine früheren Werke heran. Ich vergebe nachsichtige 4 von 5 Sternen, denn, hey, der Mann geht auf die 90 zu, Respekt, dass er überhaupt noch Bücher schreibt. Illustriert wurde das Buch übrigens von Paul Maars Enkel Hannes. 

Viel Spaß beim Lesen!


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Donnerstag, 4. Juli 2024

"Celebrity Crush"


Der beste Sommer ever: "Celebrity Crush"!

Kirsti Kristoffersen, übersetzt von Meike Blatzheim
Celebrity Crush
978-3-458-64428-6
Insel Verlag
Alter: 12+
Eigentlich würde die vierzehnjährige Karoline Hansen in den Ferien gerne mit ihrer besten Freundin Emma abhängen, doch sie wird von ihren Eltern dazu verdonnert, den Sommer mit Oma Berit in deren Wohnwagen auf einem kleinen Campingplatz am See zu verbringen, weil sie in Ruhe das Haus renovieren wollen. Der Sommer scheint gelaufen, denn was soll ein Teenie bitte unter lauter Rentnern? Emma teilt unterdessen ihre aufregenden Ferien mit der ganzen Welt auf Insta, und Karoline ist neidisch. Karolines Oma ist zwar ganz cool, doch das Wetter ist mittelmäßig, das WLAN ist lahm, und Karoline versinkt in Selbstmitleid, bis sie die gleichaltrige Norah kennenlernt. Die Mädchen sind auf einer Wellenlänge, auch wenn Norah Karolines Lieblingsstar Chrissy ziemlich prollig findet. Chrissy ist ein Sänger und Moderator mit Muckis, Tattoos und blendend weißen Zähnen, der außerhalb Norwegens praktisch unbekannt ist. Karoline folgt ihm eher heimlich in den sozialen Medien. Dann taucht Mathias Lund auf dem Campingplatz auf. In Gegenwart des attraktiven Jungen mit den hellblonden Haaren und den knallgrünen Augen bekommt Karoline keinen vernünftigen Satz raus. Sie hat Schmetterlinge im Bauch. Norah ist nicht so schüchtern. Sie unternehmen eine Menge zu dritt, doch Mathias muss regelmäßig nach Oslo wegen eines mysteriösen Ferienjobs. Mathias hat eine Band, kann Klavier und Gitarre spielen und außerdem singen. Karoline belauscht ein Telefonat, das darauf hinweist, dass Mathias noch mehr Geheimnisse hat. Hat er vielleicht sogar eine Freundin in Oslo? Er hat nur eine Handvoll Fotos auf Insta, und keines davon zeigt ihn. Ist er einfach dort nicht so aktiv (wie Karoline) oder hat er vielleicht mehrere Accounts (so wie Norah). Karoline vermisst ihn jedes Mal, wenn er weg ist. Auch Norah hat Gefühle für Mathias. Als Mathias von einer Bande erzählt, die in Wohnwagen einbricht, ist Karoline etwas besorgt. Es kommt beinahe zu einem Kuss zwischen Karoline und Mathias, aber leider eben nur fast. Als sie viel zu früh zum nächsten Treffen mit Mathias erscheint, platzt sie in einen Videodreh mit keinem geringeren als ihrem Star Chrissy persönlich. Was geht denn hier ab? Karoline fällt aus allen Wolken. Das stehen ihr Celebrity Crush und ihr Real Crush plötzlich Seite an Seite und drehen einen Werbeclip. Woher kennen die sich überhaupt? Mathias bittet sie, Norah nichts von der Sache zu erzählen. Chrissy findet den Campingplatz ziemlich öde und will lieber in Oslo weiter drehen. Bei einem romantischen Date erzählt Mathias Karoline, dass Chrissy gerade so eine Art Casting veranstaltet, an dem er teilnimmt und auch gute Chancen hat zu gewinnen. Daher die Trips nach Oslo. Das ist alles noch Top Secret. Weil sich Karoline bei Nacht und Nebel davongeschlichen hat zu dem Date und zudem noch ihr Handy im Wohnwagen vergessen hat, gibt es Ärger mit Oma und Hausarrest bzw. Wohnwagen-Arrest. Mathias zeltet außerhalb des elterlichen Wohnwagens, weil seine Eltern sich scheiden lassen wollen. Er hat es gerade nicht leicht. Er gesteht Karoline seine Liebe und es kommt endlich zum ersten Kuss. Sind sie jetzt zusammen? Und was wird nach den Ferien? Er wohnt schließlich weit oben im Norden …
Erst alles doof, dann der beste Sommer ever! Sommer, Sonne, erste Liebe! Eine herrlich locker-leichte Urlaubslektüre für alle Mädels, die ich in einem Rutsch verschlungen habe, weil sie sich einfach so schön liest. Nicht zu dramatisch, nicht zu spicy, nur das Ende ist ziemlich fies, sodass ich dazu raten würde, die beiden Fortsetzungen griffbereit zu halten.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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Mittwoch, 10. April 2024

"Oracle"


Halluzinationen oder Visionen?: "Oracle"!

Ursula Poznanski Oracle 978-3-7432-1658-7 Loewe Verlag Alter: 14+

Der 18-jährige Julian Lenz ist gerade in ein Studentenwohnheim gezogen und freut sich auf sein Geschichtsstudium und vor allem auf ein ganz normales Leben. Seine Schulzeit war ein einziger Alptraum, da er von Halluzinationen geplagt wurde, die er jetzt jedoch mit Hilfe seiner Therapeutin Sonja und durch Medikamente in den Griff bekommen hat. Mit seinem Mitbewohner Robin versteht er sich auf Anhieb und auch Pia, die Wirtschaftsinformatik studiert und einen Hund namens Kinski hat, zählt bald zu seinen Freunden. Ein Klassentreffen lässt ihn jedoch in Frage stellen, ob die Trugbilder von damals wirklich Trugbilder waren. Mehrere seiner früheren Klassenkameraden haben in den letzten Jahren Verletzungen erlitten oder Krankheiten bekommen an genau den Stellen, an denen er immer Schatten, Nebel oder ähnliche Marker gesehen hat. Das kann kein Zufall sein! Um seine Theorie zu testen, dass er evtl. Visionen hatte, setzt er seine Medikamente ab, jedoch ohne Sonja zu informieren. Erst einmal bekommt er nur Schweißausbrüche und Schwindelanfälle, doch dann sind die Trugbilder/Visionen wieder da. Julian vertraut sich zunächst nur Robin an. Als er eine Art Ölfleck an Sara aus dem Wohnheim sieht, folgt er ihr. So wird er Zeuge, wie ihr Tinder-Date Mike ihr etwas ins Getränk schüttet. Nachdem er Sara “gerettet” hat, kann die jedoch nicht die Klappe halten und verbreitet überall in den sozialen Medien, Julian könne hellsehen. #Schutzengel. 8000 Likes auf TikTok. Na toll. Hoffentlich sieht Sonja das nicht. Um die macht sich Julian gerade auch Sorgen, denn ihr Mann Armin hat diese “Nebelaugen”, die auf Gewalttätigkeit hindeuten, zumindest Julians Erfahrung nach. Julian lügt in der Therapie, zersticht einem fremden Mann die Reifen, um ihn vor einem Autounfall zu bewahren und erkennt eine Blinddarmentzündung bei seinem Kommilitonen Tobi. Er wünscht sich, er könne die Marker immer korrekt interpretieren. Manchmal liegt er auch daneben, z.B. als er drastische Maßnahmen ergreift, um seine Freunde von einem Fallschirmsprung abzuhalten, der gar nicht das Problem ist. Er sieht eben nicht die entscheidenden Ereignisse, sondern immer nur die Auswirkungen. Die Tabletten wieder zu nehmen, kommt für ihn nicht in Frage. Er warnt Sonja, weil er glaubt, dass ihr Mann ihrer kranken Mutter etwas antun will. Sie will nichts von seinen Verdächtigungen hören, obwohl er mit seinen Vermutungen tatsächlich richtig liegt. Sie wirft ihn aus dem Haus und droht mit der Polizei. Das ist nicht Julians einziges Problem. Sein früherer Mitschüler Lars hetzt eine Horde Reporter auf ihn und gibt selbst als “Insider” Interviews. Dass Julian abgelehnt hat, mit ihm als Manager aus seiner “Gabe” Kapital zu schlagen, kann er einfach nicht akzeptieren. Julian erfährt, dass Sonja im Krankenhaus liegt, angeblich ist sie die Treppe heruntergefallen. Hat ihr Mann damit zu tun? Die Menschen mit Markern in Julians Nähe häufen sich. Julian fällt auf, dass praktisch alle seine Freunde aus dem Wohnheim betroffen sind. Wird dort eine Katastrophe geschehen? Julian fühlt sich überfordert. Er macht sich die wildesten Gedanken, was alles passieren könnte und was er tun kann, um es aufzuhalten. An seinem Geburtstag ist Julian nicht in Partylaune. Seine Freunde dafür umso mehr, und sie haben eine tolle Überraschung vorbereitet. Doch diese Überraschung wird sie alle das Leben kosten, wenn Julian nicht rechtzeitig eingreift. Ausgerechnet jetzt muss auch noch Lars völlig durchdrehen. Die Zeit wird knapp …

Versteht mich jetzt nicht falsch, das ist wirklich kein schlechtes Buch, aber ich fand es im Vergleich mit den anderen Poznanski-Büchern irgendwie stellenweise etwas lahm. Das Thema ist cool, die Charaktere sind ansprechend und interessant, aber die Handlung zieht sich manchmal doch sehr. Ein klein wenig hat mir auch der Technik-Aspekt gefehlt, den ich an Erebos, Elanus, Layers etc. so mochte. Als Thriller würde ich das übrigens auch nicht gerade bezeichnen. (Darum gibt es dafür von mir nur 4 von 5 Sternen.)

Viel Spaß beim Lesen!!!


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