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Mittwoch, 29. Januar 2025

"Hannas Regen"

 

Geheimnis um Hanna: "Hannas Regen"!

Susan Kreller

Hannas Regen

978-3-551-32199-2

Carlsen Verlag

Alter: 12+

Josefin hat nicht viele Freunde. Daher freut sie sich, als eines Tages die geheimnisvolle Hanna neu in die Klasse kommt. An dem Tag regnet es in Strömen, und Hanna ist völlig durchnässt. Sie zieht ein zerlesenes Buch mit dem Titel “Gotische Kirchen bei Licht besehen” aus der Tasche, bettet ihren Kopf darauf, als sei es ein Kissen und macht erstmal ein Nickerchen. Irgendetwas ist seltsam an Hanna. Zum Beispiel reagiert sie nicht, wenn man sie mit ihrem Namen anspricht, und sie spricht selbst nur das nötigste. Josefins Mutter, die bei einem großen Technologiekonzern arbeitet, ist gleichsam irritiert von Hannas Mutter, die neu bei ihr in der Buchhaltung angefangen hat. Sie steckt Josefin mit der Idee an, dass an der ganzen Familie etwas faul ist, und Josefin beginnt zu ermitteln. Sie beobachtet Hanna ganz genau, und es fallen ihr immer mehr verdächtige Dinge auf. Warum erschreckt Hanna bei der Knallgasprobe in Chemie fast zu Tode? Warum bekommt sie Panik, als sich ein Polizist in die Klasse verirrt, der eigentlich zur Berufsberatung in die Klasse nebenan wollte? Warum zieht es sie immer wieder in das alte Planetarium? Und warum hat sie laut Supermarktleiter Pollmann 10 Flaschen Nagellack geklaut, wo sie doch gar keinen trägt? Warum trägt sie nach diesem Vorfall dann doch plötzlich Nagellack? Josefin wird aus ihr einfach nicht schlau. Sie lädt Hanna zum Essen mit ihrer Familie ein. Ihre Mutter hat ein Faible für abenteuerliche Länderküche. Diese Woche ist Liechtenstein dran. Josefins Bruder Carlos legt immer demonstrativ den Flyer vom Pizzalieferdienst auf den Tisch, denn Mutters Kochkünste sind oftmals gewöhnungsbedürftig. Diesmal hat sie beim Nachtisch Zucker und Salz verwechselt, sodass Hanna das Kirschdessert quer über den Tisch spuckt und alles und jeden mit Kirschflecken übersät. Josefins Familie ist schon ein bisschen verrückt, aber liebenswert. Ihr Vater ist Lehrer, und sein Hobby ist das alte Festnetztelefon. Wenn dort mal jemand anruft, was selten genug vorkommt, da die Leute fast nur noch von Handy zu Handy kommunizieren, meldet er sich mit den schrägsten Namen und lacht sich kaputt über die Reaktion der Anrufer. Josefin hat inzwischen eine Theorie zum “Hanna Rätsel”: Hanna und ihre Familie müssen im Zeugenschutzprogramm sein! Dazu passt auch, dass sich Hanna nicht mit dem Rest der Schülergruppe fotografieren lassen will und ihre Mutter sogar gegenüber einem Fotografen des regionalen Käseblatts handgreiflich wird, um ja nicht abgelichtet zu werden. Am letzten Tag vor den Ferien fehlt Hanna in der Schule, und die Lehrerin bittet Josefin, ihr einen Umschlag vorzubringen. Hannas Eltern behaupten, dass Hanna a) krank und b) in der Badewanne ist, doch sie sind schlechte Lügner. Josefin sucht Hanna und findet sie schließlich auch. Hanna freut sich über das Weihnachtsgeschenk, das Josefin ihr mitgebracht hat, einen Schlüsselanhänger in Form eines gotischen Fensters und Kirsch-Schokolade. Nun sind sie wirklich Freundinnen. Die beiden reden nicht viel, aber manchmal braucht man keine Worte. Die besten Freunde sind die, mit denen man auch mal schweigen kann, ohne dass es unangenehm wird. Als Hanna wieder zum Länderküchen-Familienessen bei Josefin ist, diesmal ist Ägypten an der Reihe, taucht Hannas Mutter auf, zerrt sie förmlich aus der Wohnung und flüstert etwas von “kein Kontakt”, was Josefins Theorie zu bestätigen scheint. Doch dann ist Hanna plötzlich verschwunden. Josefin findet ihr Buch mit den gotischen Kirchen im Regen bei den Mülltonnen. Hannas Geheimnis wird schließlich gelüftet, aber nichts ist so, wie es bisher schien … 

Eine ungewöhnlich leise Geschichte, aber dennoch spannend bis zur letzten Seite! Ich konnte das Buch nicht mehr weglegen, weil ich einfach wissen wollte, was denn nun wirklich mit Hanna los ist. Wer viel Action braucht, der ist hier falsch, aber wer eine wirklich außergewöhnliche Freundschaftsgeschichte, die auch sprachlich aus der Masse heraussticht, lesen will, der liegt mit diesem Buch goldrichtig! 

Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen? https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1071196291


Mittwoch, 15. Januar 2025

"Beat vor die Eins"

 

Leben und Leiden eines Teenagers: "Beat vor die Eins"!


Alexandra Helmig

Beat vor der Eins

978-3-95854-219-8

Mixtvision Verlag

Alter: 14+

Das Leben der fünfzehnjährigen Ina läuft gerade alles andere als optimal. Die Ehe ihrer Eltern ist am Ende, was ihre Mutter nicht wahrhaben will. Während der Vater Zeit mit seiner Geliebten verbringt, heult sich die Mutter bei Ina aus. Ina hingegen lässt alles bei ihrer besten Freundin Vicki raus, textet sie die ganze Nacht zu, bei zu viel Alkohol und Zigaretten. Auch ihrem Klavierlehrer heult Ina vor, wie Kacke es doch gerade zuhause läuft, auch um davon abzulenken, dass sie schon wieder nicht geübt hat. In der Schule versagt sie komplett in Mathe, freut sich über jede knappe 5 und kann es nicht lassen, ihren Lehrer zu provozieren. Dann will Theo auch noch, dass sie in seiner Band singt. Obwohl sie sich darüber freut und mit Feuereifer dabei ist, hat sie beim ersten Auftritt einen totalen Blackout und wird ausgebuht. Und wo ist eigentlich Vicki, die doch in der ersten Reihe stehen und sie unterstützen wollte? Als wäre dieses ganze Chaos nicht schon genug, schlägt nun auch noch die Liebe zu, aber voll. Immer wenn Ina Phil, den neuen, coolen Typen, der aus Berlin hergezogen ist, sieht, hat sie Schmetterlinge im Bauch und bekommt kein vernünftiges Wort mehr raus. Vicki findet Phil arrogant, nur weil er aus Berlin kommt. Ist sie vielleicht nur eifersüchtig? Beide Mädchen sind dauerhaft unzufrieden mit ihrer Figur: zu dicke und kurze Waden, zu kleine Brüste … Immer wieder schmieden sie neue Pläne, um abzunehmen und probieren verschiedene Diäten, die sie aber immer nur ein paar Tage durchhalten. Ina träumt davon, so richtig dürr zu sein und dann von allen anderen Komplimente dafür zu bekommen, aber das wird wohl ein Traum bleiben. Ihr Vater nimmt sich eine Auszeit und verschwindet einfach, ihre Mutter dreht komplett am Rad. Die Sprachferien an der Côte d’Azur kommen Ina da gerade recht. Nix wie weg hier. Sie ahnt nicht, dass sie vom Regen in die Traufe gerät. Die malerische Landschaft ist nicht halb so malerisch, das Haus ist potthässlich, der Gastvater, ein ehemaliger Boxer, ist aufdringlich. Gastmutter Sylvie ist immerhin ok. Ina muss im Kinderzimmer der zweijährigen Claire schlafen, was der Gastvater als Vorwand nimmt, um nachts immer wieder hineinzuschauen, er will ja “nur” nach seiner Tochter sehen. Doch Ina wird wach, als er vor ihrem Bett steht und seinen Dödel an ihr reibt. Das Bad kann man übrigens auch nicht abschließen. Einziger Lichtblick in dem Katastrophenurlaub ist Yann, Sylvies 22-jähriger Bruder. Mit ihm hat Ina ihr erstes Mal. Als sie wieder in Deutschland ist, bleiben ihre Tage aus. Ist sie etwa schwanger? Falls ja, dann wäre sie nicht die Einzige, denn auch Vaters Geliebte hat verkündet, dass sie Nachwuchs erwartet und dass sich Inas Vater jetzt doch endlich von Inas Mutter trennen soll. Wie soll es jetzt weitergehen?

OK, am Anfang war ich ein bisschen verwirrt von der Art, wie dieses Buch geschrieben ist. Viel Text hat es nämlich nicht, und ich hatte es auch recht schnell durch. Irgendwann fand ich es dann eigentlich auch ganz spannend, in die Gefühlswelt der pubertierenden Ina einzutauchen. So ganz warm wurde ich aber nicht mit ihr. Für meinen Geschmack hatte das alles ein bisschen zu viel schnelles Drama und zu wenig Inhalt. Trotzdem ist es kein schlechtes Buch. Davon, dass es angeblich in den 90ern spielt, merkt man aber nicht viel, außer dass oft und überall geraucht wird. Als ehemaliges “Pubertier” der 90er hatte ich da auf etwas mehr gehofft. Die Playlist (über QR-Code)  ist ganz nice, hat aber wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun. 

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