Leben und Leiden eines Teenagers: "Beat vor die Eins"!
Alexandra Helmig
Beat vor der Eins
978-3-95854-219-8
Mixtvision Verlag
Alter: 14+
Das Leben der fünfzehnjährigen Ina läuft gerade alles andere als optimal. Die Ehe ihrer Eltern ist am Ende, was ihre Mutter nicht wahrhaben will. Während der Vater Zeit mit seiner Geliebten verbringt, heult sich die Mutter bei Ina aus. Ina hingegen lässt alles bei ihrer besten Freundin Vicki raus, textet sie die ganze Nacht zu, bei zu viel Alkohol und Zigaretten. Auch ihrem Klavierlehrer heult Ina vor, wie Kacke es doch gerade zuhause läuft, auch um davon abzulenken, dass sie schon wieder nicht geübt hat. In der Schule versagt sie komplett in Mathe, freut sich über jede knappe 5 und kann es nicht lassen, ihren Lehrer zu provozieren. Dann will Theo auch noch, dass sie in seiner Band singt. Obwohl sie sich darüber freut und mit Feuereifer dabei ist, hat sie beim ersten Auftritt einen totalen Blackout und wird ausgebuht. Und wo ist eigentlich Vicki, die doch in der ersten Reihe stehen und sie unterstützen wollte? Als wäre dieses ganze Chaos nicht schon genug, schlägt nun auch noch die Liebe zu, aber voll. Immer wenn Ina Phil, den neuen, coolen Typen, der aus Berlin hergezogen ist, sieht, hat sie Schmetterlinge im Bauch und bekommt kein vernünftiges Wort mehr raus. Vicki findet Phil arrogant, nur weil er aus Berlin kommt. Ist sie vielleicht nur eifersüchtig? Beide Mädchen sind dauerhaft unzufrieden mit ihrer Figur: zu dicke und kurze Waden, zu kleine Brüste … Immer wieder schmieden sie neue Pläne, um abzunehmen und probieren verschiedene Diäten, die sie aber immer nur ein paar Tage durchhalten. Ina träumt davon, so richtig dürr zu sein und dann von allen anderen Komplimente dafür zu bekommen, aber das wird wohl ein Traum bleiben. Ihr Vater nimmt sich eine Auszeit und verschwindet einfach, ihre Mutter dreht komplett am Rad. Die Sprachferien an der Côte d’Azur kommen Ina da gerade recht. Nix wie weg hier. Sie ahnt nicht, dass sie vom Regen in die Traufe gerät. Die malerische Landschaft ist nicht halb so malerisch, das Haus ist potthässlich, der Gastvater, ein ehemaliger Boxer, ist aufdringlich. Gastmutter Sylvie ist immerhin ok. Ina muss im Kinderzimmer der zweijährigen Claire schlafen, was der Gastvater als Vorwand nimmt, um nachts immer wieder hineinzuschauen, er will ja “nur” nach seiner Tochter sehen. Doch Ina wird wach, als er vor ihrem Bett steht und seinen Dödel an ihr reibt. Das Bad kann man übrigens auch nicht abschließen. Einziger Lichtblick in dem Katastrophenurlaub ist Yann, Sylvies 22-jähriger Bruder. Mit ihm hat Ina ihr erstes Mal. Als sie wieder in Deutschland ist, bleiben ihre Tage aus. Ist sie etwa schwanger? Falls ja, dann wäre sie nicht die Einzige, denn auch Vaters Geliebte hat verkündet, dass sie Nachwuchs erwartet und dass sich Inas Vater jetzt doch endlich von Inas Mutter trennen soll. Wie soll es jetzt weitergehen?
OK, am Anfang war ich ein bisschen verwirrt von der Art, wie dieses Buch geschrieben ist. Viel Text hat es nämlich nicht, und ich hatte es auch recht schnell durch. Irgendwann fand ich es dann eigentlich auch ganz spannend, in die Gefühlswelt der pubertierenden Ina einzutauchen. So ganz warm wurde ich aber nicht mit ihr. Für meinen Geschmack hatte das alles ein bisschen zu viel schnelles Drama und zu wenig Inhalt. Trotzdem ist es kein schlechtes Buch. Davon, dass es angeblich in den 90ern spielt, merkt man aber nicht viel, außer dass oft und überall geraucht wird. Als ehemaliges “Pubertier” der 90er hatte ich da auf etwas mehr gehofft. Die Playlist (über QR-Code) ist ganz nice, hat aber wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun.
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