Ada blüht auf: "Gras unter meinen Füßen - Das Jahr, als ich leben lernte"
Kimberly Brubaker Bradley, übersetzt von Beate Schäfer
Gras unter meinen Füßen - Das Jahr, als ich leben lernte
978-3-423-64114-2
dtv Reihe Hanser
Alter: 11+
Ada wurde ihr Leben lang klein gehalten. Von ihrer Mutter wurde sie immer als Schande und Belastung angesehen, weil sie mit einem verkrüppelten Fuß geboren wurde. Ihre Mutter misshandelte sie physisch und psychisch, einzig ihr kleiner Bruder Jamie war für sie da. Doch als Jamie größer wird, zur Schule geht und Freunde findet, ist Ada wieder ganz allein. Sie darf das Haus nicht verlassen. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, werden viele Kinder aus London aufs Land geschickt, auch Jamie. Ada soll in der Wohnung bleiben. Sollen sie doch die Bomben treffen, meint ihre Mutter. Doch Ada, die sich sonst immer nur kriechend fortbewegt hat, hat in den letzten Wochen heimlich das Stehen und Laufen gelernt. So gelingt es ihr unter Schmerzen, zum Sammelplatz an der Schule zu kommen und dann zusammen mit Jamie und den anderen Kindern in den Zug zu steigen. Die anderen fahren einer ungewissen Zukunft entgegen. Ada fährt in Richtung Freiheit. Die Geschwister werden bei Miss Susan Smith, einer älteren Dame, einquartiert, die sie zunächst nur widerwillig aufnimmt, da sie keine Ahnung von Kindern hat. Beim Baden, ein Luxus, den die beiden gar nicht kennen, entdeckt Susan Adas Klumpfuß. Sie will Ada helfen, doch Ada zuckt zurück, da sie erwartet, geschlagen zu werden. Susan ist entsetzt über den verwahrlosten Zustand der Kinder, die weder ihr Alter noch ihren Nachnamen wissen. Sie schätzt Jamie auf höchstens 6 Jahre, Ada ca. 9 Jahre. Sie bringt sie zum Arzt, der meint, beide Kinder seien stark unterernährt und wundert sich, dass Adas Klumpfuß nicht schon im Säuglingsalter behandelt wurde und gibt ihr Krücken. Susan geht mit den Kindern einkaufen, da sie keine Wechselkleidung besitzen. Ada versteht nicht viel von dem, was um sie herum vorgeht. Sie war noch nie bei einem Arzt, in einem Laden oder in einer Bank. Ein Radio hat sie auch noch nie gesehen. Langsam werden die alte Dame und die Kinder miteinander warm. Susan schläft schlecht, seit ihre Freundin/ Lebensgefährtin Betty vor drei Jahren an Lungenentzündung gestorben ist. Betty hat ihr das Pony Butter vererbt. Ada ist ganz angetan von Butter. Sie verbringt viel Zeit mit dem Pony und bringt sich selbst das Reiten bei. Während Ada richtig aufblüht, hat Jamie noch immer Heimweh, macht ins Bett, und Ada findet, dass er richtig undankbar ist. Sie genießt ihre Freiheit, dass sie rausgehen kann und dass niemand gemein zu ihr ist und ihr weh tut. Ada geht erstmals in die Schule, doch die Lehrerin meint, sie sei dumm und könne nicht beschult werden. Das ist Blödsinn. Ada ist nicht dumm, es hat ihr nur noch niemand etwas beigebracht. Susan glaubt fest an Ada. Sie beginnt, den Kindern Abends vorzulesen, um ihren Wortschatz zu erweitern und will Ada das Lesen beibringen. Beim Reiten auf Butter lernt Ada das Mädchen Margaret kennen, deren Pferd durchgegangen ist. Margaret ist erstaunt, dass Ada so gut reiten kann, obwohl niemand es ihr beigebracht hat. Ada reitet gemeinsam mit der verletzten Margaret auf deren Pferd und bringt sie so nach Hause. Margarets Mutter, Lady Thorton, schenkt Ada alte Reitkleidung von Margaret. Jamie will nicht zur Schule, verrät aber nicht wieso. Dann entdeckt Susan sein verletztes Handgelenk. Die Lehrerin bindet seine linke Hand brutal fest, damit er nicht mit Links, der “Hand des Teufels” schreibt. Susan meint, das sei Quatsch und sie habe in Oxford einen linkshändigen Professor gehabt. Jamie soll schreiben dürfen, mit welcher Hand er will, oder sie wird rechtliche Schritte einleiten. Ada ist beeindruckt. Butter hat Schwierigkeiten beim Laufen und Grimes, der Stallmeister der Thortons, kann nur entsetzt den Kopf schütteln. Das Pony war seit Jahren nicht beim Hufschmied. Zum Glück kann er Butter helfen. Susan tut es leid, dass sie Butter aus Unwissenheit so vernachlässigt hat. Sie dachte, ein Platz auf der Weide und genügend Futter wären alles, was ein Pony braucht. Betty war die Pferdeexpertin von den beiden. Ada macht im Laufe der Zeit viele neue Erfahrungen. Sie geht ins Kino, sieht das Meer, geht in die Kirche, aber dass sie nichts für ihren Fuß kann, nichts verkehrt gemacht hat und schon gar nicht schlecht oder böse ist, das will ihr immer noch nicht in den Kopf. Der Krieg dauert an, Verdunklung und Lebensmittelknappheit werden Alltag. Jamie macht nicht mehr ins Bett, seit er einen floh-verseuchten Kater abgeschleppt hat, der nun bei ihm schläft. Ada lernt, im Damensattel zu reiten, da sie immer Schwierigkeiten mit den Steigbügeln hat. Die Geschwister feiern zum ersten Mal richtig Weihnachten, mit Baum und Geschenken. Der Krieg ist jetzt auch in dem kleinen Dorf in der Grafschaft Kent angekommen. Es kommt zu Luftangriffen. Ada hilft mit, die verletzten Soldaten zu pflegen, die die Schlacht von Dünkirchen überlebt haben. Außerdem trägt sie durch ihre Wachsamkeit wesentlich dazu bei, einen Spion zu enttarnen und wird zur Heldin. Doch dann taucht plötzlich ihre Mutter auf und will Ada und Jamie mit zurück nach London nehmen, obwohl der Krieg noch andauert. Für Ada heißt das: Zurück in die Hölle!
Diese Geschichte hat mich wirklich berührt. “Gras unter meinen Füßen” ist eines dieser Bücher, das Dich mit Tränen in den Augen und einem Lächeln im Gesicht zurücklässt. Ada ist mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen. Sie weiß so wenig von der Welt, alles ist neu für sie. Einerseits wünscht sie sich, Ihre Mutter wäre wie Susan, andererseits fragt sie sich, ob sie Susan wirklich vertrauen kann, weil Susan ja vielleicht doch so ist wie ihre Mutter. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen, weil ich unbedingt wissen wollte. ob es ein Happy End gibt. Das Ende verrate ich jetzt nicht, aber ich kann sagen: Dieses Buch hat das Zeug zum Lieblingsbuch!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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