Powered By Blogger

Mittwoch, 20. November 2024

"Gras unter meinen Füßen"

 

Ada blüht auf: "Gras unter meinen Füßen - Das Jahr, als ich leben lernte"


Kimberly Brubaker Bradley, übersetzt von Beate Schäfer

Gras unter meinen Füßen - Das Jahr, als ich leben lernte

978-3-423-64114-2

dtv Reihe Hanser

Alter: 11+

Ada wurde ihr Leben lang klein gehalten. Von ihrer Mutter wurde sie immer als Schande und Belastung angesehen, weil sie mit einem verkrüppelten Fuß geboren wurde. Ihre Mutter misshandelte sie physisch und psychisch, einzig ihr kleiner Bruder Jamie war für sie da. Doch als Jamie größer wird, zur Schule geht und Freunde findet, ist Ada wieder ganz allein. Sie darf das Haus nicht verlassen. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, werden viele Kinder aus London aufs Land geschickt, auch Jamie. Ada soll in der Wohnung bleiben. Sollen sie doch die Bomben treffen, meint ihre Mutter. Doch Ada, die sich sonst immer nur kriechend fortbewegt hat, hat in den letzten Wochen heimlich das Stehen und Laufen gelernt. So gelingt es ihr unter Schmerzen, zum Sammelplatz an der Schule zu kommen und dann zusammen mit Jamie und den anderen Kindern in den Zug zu steigen. Die anderen fahren einer ungewissen Zukunft entgegen. Ada fährt in Richtung Freiheit. Die Geschwister werden bei Miss Susan Smith, einer älteren Dame, einquartiert, die sie zunächst nur widerwillig aufnimmt, da sie keine Ahnung von Kindern hat. Beim Baden, ein Luxus, den die beiden gar nicht kennen, entdeckt Susan Adas Klumpfuß. Sie will Ada helfen, doch Ada zuckt zurück, da sie erwartet, geschlagen zu werden. Susan ist entsetzt über den verwahrlosten Zustand der Kinder, die weder ihr Alter noch ihren Nachnamen wissen. Sie schätzt Jamie auf höchstens 6 Jahre, Ada ca. 9 Jahre. Sie bringt sie zum Arzt, der meint, beide Kinder seien stark unterernährt und wundert sich, dass Adas Klumpfuß nicht schon im Säuglingsalter behandelt wurde und gibt ihr Krücken. Susan geht mit den Kindern einkaufen, da sie keine Wechselkleidung besitzen. Ada versteht nicht viel von dem, was um sie herum vorgeht. Sie war noch nie bei einem Arzt, in einem Laden oder in einer Bank. Ein Radio hat sie auch noch nie gesehen. Langsam werden die alte Dame und die Kinder miteinander warm. Susan schläft schlecht, seit ihre Freundin/ Lebensgefährtin Betty vor drei Jahren an Lungenentzündung gestorben ist. Betty hat ihr das Pony Butter vererbt. Ada ist ganz angetan von Butter. Sie verbringt viel Zeit mit dem Pony und bringt sich selbst das Reiten bei. Während Ada richtig aufblüht, hat Jamie noch immer Heimweh, macht ins Bett, und Ada findet, dass er richtig undankbar ist. Sie genießt ihre Freiheit, dass sie rausgehen kann und dass niemand gemein zu ihr ist und ihr weh tut. Ada geht erstmals in die Schule, doch die Lehrerin meint, sie sei dumm und könne nicht beschult werden. Das ist Blödsinn. Ada ist nicht dumm, es hat ihr nur noch niemand etwas beigebracht. Susan glaubt fest an Ada. Sie beginnt, den Kindern Abends vorzulesen, um ihren Wortschatz zu erweitern und will Ada das Lesen beibringen. Beim Reiten auf Butter lernt Ada das Mädchen Margaret kennen, deren Pferd durchgegangen ist. Margaret ist erstaunt, dass Ada so gut reiten kann, obwohl niemand es ihr beigebracht hat. Ada reitet gemeinsam mit der verletzten Margaret auf deren Pferd und bringt sie so nach Hause. Margarets Mutter, Lady Thorton, schenkt Ada alte Reitkleidung von Margaret. Jamie will nicht zur Schule, verrät aber nicht wieso. Dann entdeckt Susan sein verletztes Handgelenk. Die Lehrerin bindet seine linke Hand brutal fest, damit er nicht mit Links, der “Hand des Teufels” schreibt. Susan meint, das sei Quatsch und sie habe in Oxford einen linkshändigen Professor gehabt. Jamie soll schreiben dürfen, mit welcher Hand er will, oder sie wird rechtliche Schritte einleiten. Ada ist beeindruckt. Butter hat Schwierigkeiten beim Laufen und Grimes, der Stallmeister der Thortons, kann nur entsetzt den Kopf schütteln. Das Pony war seit Jahren nicht beim Hufschmied. Zum Glück kann er Butter helfen. Susan tut es leid, dass sie Butter aus Unwissenheit so vernachlässigt hat. Sie dachte, ein Platz auf der Weide und genügend Futter wären alles, was ein Pony braucht. Betty war die Pferdeexpertin von den beiden. Ada macht im Laufe der Zeit viele neue Erfahrungen. Sie geht ins Kino, sieht das Meer, geht in die Kirche, aber dass sie nichts für ihren Fuß kann, nichts verkehrt gemacht hat und schon gar nicht schlecht oder böse ist, das will ihr immer noch nicht in den Kopf. Der Krieg dauert an, Verdunklung und Lebensmittelknappheit werden Alltag. Jamie macht nicht mehr ins Bett, seit er einen floh-verseuchten Kater abgeschleppt hat, der nun bei ihm schläft. Ada lernt, im Damensattel zu reiten, da sie immer Schwierigkeiten mit den Steigbügeln hat. Die Geschwister feiern zum ersten Mal richtig Weihnachten, mit Baum und Geschenken. Der Krieg ist jetzt auch in dem kleinen Dorf in der Grafschaft Kent angekommen. Es kommt zu Luftangriffen. Ada hilft mit, die verletzten Soldaten zu pflegen, die die Schlacht von Dünkirchen überlebt haben. Außerdem trägt sie durch ihre Wachsamkeit wesentlich dazu bei, einen Spion zu enttarnen und wird zur Heldin. Doch dann taucht plötzlich ihre Mutter auf und will Ada und Jamie mit zurück nach London nehmen, obwohl der Krieg noch andauert. Für Ada heißt das: Zurück in die Hölle!

Diese Geschichte hat mich wirklich berührt. “Gras unter meinen Füßen” ist eines dieser Bücher, das Dich mit Tränen in den Augen und einem Lächeln im Gesicht zurücklässt. Ada ist mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen. Sie weiß so wenig von der Welt, alles ist neu für sie. Einerseits wünscht sie sich, Ihre Mutter wäre wie Susan, andererseits fragt sie sich, ob sie Susan wirklich vertrauen kann, weil Susan ja vielleicht doch so ist wie ihre Mutter. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen, weil ich unbedingt wissen wollte. ob es ein Happy End gibt. Das Ende verrate ich jetzt nicht, aber ich kann sagen: Dieses Buch hat das Zeug zum Lieblingsbuch!

Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1069888683


Mittwoch, 23. Oktober 2024

"Willkommen bei den Grauses - Wer ist schon normal?"

 

Grauselig, gruselig, super witzig: "Willkommen bei den Grauses"!


Sabine Bohlmann

Willkommen bei den Grauses - Wer ist schon normal?

978-3-522-50828-5

Planet!/ Thienemann Verlag

Alter: 9+

Die neunjährige Ottilie Schmidt, ein kleines Mädchen mit großer Brille, das wenig redet und viel liest, wünscht sich sehnsüchtig Freunde. Daher ist sie sehr gespannt, als bei Nacht und Nebel eine neue Familie gegenüber in die Sackgasse 13 einzieht: Die Grauses. Ottilie bringt den neuen Nachbarn einen Gugelhupf als Begrüßungsgeschenk und stellt fest, dass die Familie irgendwie merkwürdig ist. Zwar bekommt sie keinen der Grauses zu Gesicht, aber sie reden durch den Briefschlitz mit ihr. Später sieht sie, wie der Kuchen wie von Geisterhand ins Haus schwebt. Nach und nach freundet sich Ottilie mit den Nachbarskindern an. Sie kommen aus der Stadt Nebel und sind keine Menschen. Der Junge heißt Muh (Muhnika) und ist ein Dilldapp, halb Mensch, halb Hirsch. Das Mädchen heißt Wolfi (Wolfgang) und ist ein Werwölfchen mit einer Vorliebe für vegane Hundeleckerlies. Die kleine Schwester Husch ist ein Gespenst (seit 268 Jahren 5 ½ Jahre alt) und unsichtbar. Mutter Olga ist ein Dschinn (Flaschengeist) und Vater Holger eine Felfe, halb Fee, halb Elfe. Dann gibt es noch einen Opa, der ein Schrat ist und eine sprechende, fleischfressende Pflanze namens Frau Bissgurke am Hut trägt, einen lebendigen Wischmop, der sich Mühe gibt, einen Hund zu spielen und einen sprechenden Koffer namens Schnalle. Die Grauses haben in der Schule in Nebel gelernt, wie man sich als Mensch verhält. Nun sollen sie unter den Menschen leben, natürlich ohne aufzufallen. Die Menschen dürfen sie keinesfalls als komisch, seltsam oder wunderlich wahrnehmen und bezeichnen, daher nennt Ottilie sie  originell, ausgefallen und bemerkenswert. Wenn die Grauses gegen die Regeln verstoßen, sieht das die Krähe, die sie Tag und Nacht überwacht, und es gibt Minuspunkte. Bei 77 Minuspunkten muss man die Menschenwelt (mit unbekanntem Ziel) verlassen. Opa hat die größten Probleme, sich zu integrieren, doch dann verliebt er sich in Frau Dörte Gurfinkel-Rübsaat von nebenan, die so eine herrlich schrille Stimme, aber einen viel zu ordentlichen Garten hat. Als sie verreist, bietet er an, den Garten zu gießen und verwandelt ihn in ein Unkraut-Paradies, was der Dame gar nicht gefällt und Opa gewaltige Minuspunkte einbringt. Ottilie tut ihr Bestes, um ihren neuen Freunden in der Menschenwelt zu helfen. Muh und Wolfi geben sich Mühe. Immerhin wollen sie nach den Ferien in die Menschenschule gehen, und da müssen sie einiges wissen, das ihnen Herr Bienlein, ihr mitternächtlicher Privatlehrer, nicht beibringen kann. Damit auch Husch unter Menschen gehen kann, experimentieren sie mit sichtbarer Kleidung, Sonnenbrille und Schminke. Trotzdem fällt Husch auf. Auch die Eltern erregen Aufmerksamkeit: Ein hüpfender Mann im Einhorn-Shirt und eine schwebende Frau im langen weißen Kleid, so etwas sieht man nicht alle Tage. Im Supermarkt sorgt die Familie für ein gigantisches Chaos. Mutter Olga will unbedingt leere Flaschen kaufen, Husch klettert in die Gefriertruhe, und Opa steckt die Einkaufswagen aller Kunden zusammen und kassiert die Münzen. Die Krähe verteilt eifrig Minuspunkte, und Opa hat nun so viele, dass abgeholt und fortgebracht werden soll. Zum Glück haben die Verantwortlichen noch einmal Erbarmen, und Opa bekommt Bewährung. Jetzt darf nichts mehr schief gehen. Ottilie wird als Nachhilfelehrerin engagiert und Opa muss erst mal nachsitzen …

Herrlich “grauseliger” Lesespaß! Ich habe einer 3. Klasse beim Besuch in der Buchhandlung daraus vorgelesen, und die Kinder (und Lehrerinnen) konnten gar nicht genug bekommen. Diese Familie ist einfach zu komisch, oh Verzeihung, ich meinte natürlich “außergewöhnlich”, nicht dass hier noch jemand Minuspunkte bekommt ;-). Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und freue mich schon auf weitere Abenteuer mit den Grauses.

Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen? https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1069507932

Mittwoch, 25. September 2024

"Pollys Post"


Für alle, die heute auch sehr traurig sind: "Pollys Post"!

Jutta Nymphius und Volker Fredrich

Pollys Post

978-3-85429-626-0

Tulipan Verlag

Alter: 8+

Polly feiert ihren 8. Geburtstag - ohne Oma, denn Oma ist vor kurzem gestorben. Alle sagen, Oma sei im Himmel, aber kann das sein? Der Himmel scheint Polly unendlich weit entfernt. In ihrer Trauer schreibt sie einen Brief an die Oma und schickt ihn mit einem Heliumballon auf die Reise. Im Grunde rechnet sie nicht mit einer Antwort, schließlich ist Oma ja tot, doch ein paar Tage später erhält sie einen Brief - von Oma! Oma schlägt einen Platz vor, wo Polly in Zukunft ihre Briefe deponieren soll, und so entsteht ein reger Austausch. Polly schreibt sich alle Sorgen von der Seele, wie sehr sie Oma vermisst, aber auch, dass sie in der Schule von dem gemeinen Franz geärgert wird und super aufgeregt ist, im Schultheater die Rolle der Pippi Langstrumpf spielen zu dürfen. Oma gibt wertvolle Tipps, doch dann macht “Oma” einen Fehler: Sie schreibt, dass Papa als Kind auch gerne Blaubeeren mochte. Das kann sie gar nicht wissen. Sie war doch die Mama von Mama! Also ist es definitiv nicht Oma, die diese Briefe schreibt, aber wer ist es dann? Polly hat drei “Verdächtige”, die alle Oma kannten und von Pollys Trauer wissen. Alle drei sind immer sehr nett zu Polly, die jeden Tag an ihren Läden vorbeikommt. Als erstes ist da Herr Hase, bei dem Oma immer ihre Zeitschriften gekauft hat und oft auch einen Comic für Polly. Der zweite Kandidat ist Herr Honig, in dessen Bäckerei es den besten Nusskuchen gibt. Und dann ist da noch Frau Güler, die Gemüsehändlerin, bei der es immer schon Blaubeeren gibt, bevor die im Wald reif sind. Einer der drei muss die Briefe schreiben, doch wer? Unter einem Vorwand beschafft sich Polly Schriftproben zum Vergleich mit den Briefen, doch keine passt. Also beschließt sie, der falschen Oma eine Falle zu stellen und schreibt in ihren nächsten Briefen, wie schade es doch sei, dass es bei Herrn Hase keine Comics gibt, bei Herrn Honig keinen Nusskuchen und bei Frau Güler keine Blaubeeren. Sie bekommt zwei Briefe mit “ja, das ist wirklich schade” zurück, im dritten jedoch steht: “Das ist doch gar nicht wahr!” Jetzt ist sich Polly sicher, wer hinter den Briefen steckt … Bilderbücher zum Thema Tod und Trauer kenne ich viele. Jedoch etwas für die Größeren zu finden, ist gar nicht so leicht. Klar, es gibt Sachbücher, und es gibt auch gute Kinderromane, die das Thema behandeln, aber die finde ich oft zu schwierig/ heftig. Nun fiel mir diese Geschichte für Kinder ab 8 in die Hände. Dadurch, dass sich Text und Bildergeschichte abwechseln, können schon (fortgeschrittene) Erstleser die Handlung gut erfassen, und diese Abwechslung macht die ganze Geschichte auch gleich noch spannender. Man will unbedingt wissen, wie es weitergeht und natürlich, wie alles ausgeht. Wer schreibt an Omas Stelle die Briefe? Briefe an eine(n) Verstorbene(n) zu schreiben ist übrigens eine gute Möglichkeit, mit seiner Trauer umzugehen, und das nicht nur für Kinder, auch wenn man in der Regel keine Antwort bekommt. Ich habe das selber mal gemacht. Viel Spaß beim Lesen!!!

Buch bestellen? https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1069808891


Mittwoch, 11. September 2024

"Ich warte auf dich, Haru"


Zum Heulen schön: "Ich warte auf dich, Haru"!

Dustin Thao, übersetzt von Bernadette Ott Ich warte auf dich, Haru 978-3-570-16696-3 cbj Verlag  Alter: 14+

Vor etwas mehr als einem Jahr: Die Welt ist noch in Ordnung: Eric aus Skokie (Illinois) genießt sein Leben. Zwar vermisst er seine ältere Schwester Jasmin, die jetzt aufs College geht, aber dafür hat er ja Daniel, seinen besten Freund, der immer für ihn da ist. Eigentlich ist Daniel mehr als ein Freund, dafür spricht zumindest der Kuss auf dem Dach. Eric wünscht sich, es würde mehr daraus werden. Auf einer Studienfahrt nach Japan verläuft Eric sich, als er Filmaufnahmen für ein Schulprojekt machen will, und wäre beinahe von einem Lastenrad angefahren worden, wenn da nicht Haru eingegriffen hätte. Die beiden verbringen einen wundervollen Vormittag auf dem Sternenfest, doch Eric muss zurück zu seiner Gruppe ins Hotel. Der Papierstreifen mit Harus Kontaktdaten wird ihm von einem Windstoß aus der Hand gerissen, als sein Zug abfährt. Sie werden sich wohl nie wieder sehen - nur ein Freundschaftsarmband und die Erinnerung bleiben …

Jetzt: Eric hat einen Sommerjob als Tellerwäscher bei einer Cateringfirma und tagträumt sich durchs Leben. Er liegt auf dem Dach mit Daniel, riecht seinen Duft und spürt die Wärme seiner Haut, doch nichts davon ist real. Daniel ist tot. Wie soll Eric weitermachen ohne Daniel? Ohne ihn aufs College gehen? Jasmin findet es voll okay, dass er sich eine Auszeit nimmt. Sie ist immer für ihren kleinen Bruder da, doch demnächst wird auch sie fort sein, weit weg in Amsterdam oder noch weiter. Eric schreibt Unmengen von Bewerbungen, führt eine Reihe von erfolglosen Vorstellungsgesprächen, bekommt dann beinahe einen Job bei einer Filmproduktionsfirma in Chicago, doch die bieten nur ein studienbegleitendes Praktikum an, und Eric geht ja auf kein College. Schließlich landet Eric als Kartenabreißer im Theater, besser als nichts. Er tagträumt weiter. Oft glaubt er, Daniel zu sehen, aber am Ende ist es immer jemand anderes. Eines Tages läuft er mit einem Geburtstagsgeschenk für Daniel durch den Regen und fragt sich selbst, was er da eigentlich tut und was er sich davon erwartet. Daniel ist tot und wird das Geschenk nie annehmen können, und dann ist er plötzlich da. Nicht Daniel - Haru! Wie kommt der denn hierher? Zum ersten Mal seit langem ist Eric glücklich. Er hatte so sehr gehofft, Haru wiederzusehen. Dann ist Haru fort - und taucht in Erics Zimmer wieder auf. Wie kommt er ins Haus? Woher kennt er Erics Adresse? Haru meint, er hätte nie aufgehört, nach Eric zu suchen. Eric wünscht sich, dass es echt ist, aber kann es denn echt sein? Vielleicht ist ja alles nur in seinem Kopf. Haru verschwindet immer wieder, hinterlässt Sterne und Blumen aus Papier. Eric beschließt, sich auf Haru einzulassen, real oder nicht, er macht mit ihm Sightseeing in Chicago, sie gehen Pizza essen, ins Kino und ins Planetarium. Haru will alles machen, was Touristen in den USA eben so machen. Sie besuchen das Skydeck eines Wolkenkratzers und “borgen” ein kleines Holzboot für eine Tour auf dem Chicago River. Haru darf in Erics Zimmer schlafen, beide liegen, nass vom Regen, zusammen in Erics Bett. Eric hat noch immer Angst, dass Haru verschwindet, doch Haru meint, er werde zurückkommen - immer! Immer wieder wird Eric von den Erinnerungen an Daniel heimgesucht, z.B. an die Party, auf der Daniel einen anderen geküsst hat und wie er sich dabei gefühlt hat. Erics Kollegen Alex und Simon schleifen Eric mit auf eine Party im schicken Penthaus des Musical-Stars Christian. Die meiste Zeit versteckt sich Eric auf dem Gästeklo, weil er hier niemanden kennt, aber irgendwann trifft er auf Christian, ohne jedoch zu wissen, wer er ist. Doch dann ist Haru da, und Eric und Haru verschwinden tanzend in die Nacht. Es ist Erics erster Tanz. Wieder flackern Erinnerungen auf: an den Schulabschlussball und wie er auf Daniel, sein Date, gewartet hat. Doch Daniel kam nicht, er wurde aufgehalten - der Unfall! Sie konnten nie miteinander tanzen. Christian meldet sich unvermittelt bei Eric. Dem Star ist es egal, dass Eric “nur” an der Theaterkasse arbeitet und sich auf seine Party geschlichen hat. Eric ist hin und her gerissen. Soll er Haru allein lassen und sich mit Christian treffen? Christian mag es nobel, all seine Freunde sind arrogante Snobs, er hat Geld wie Heu, da landet man schon mal auf einer Luxusjacht oder auf einer exklusiven Vernissage und nicht zuletzt im Bett des Mega-Stars. Doch dann lässt Christian ihn fallen, zusätzlich kommt es zum Streit mit Haru. Eric ist auf einem absoluten Tiefpunkt …

Ich habe geheult, aber so was von! Das Ende hat mich dermaßen kalt erwischt, da ging nichts mehr. Und ich habe es geliebt! Dieses Buch bricht Dir das Herz - und Du liebst es dafür! Das kann man nicht erklären, das muss man selbst erleben. Auf jeden Fall hat “Ich warte auf dich, Haru” es auf Anhieb in meine Top 10 der Lieblingsbücher geschafft! Einfach ein absolut total wundervolles phänomenales Buch über Freundschaft und Liebe, den Tod, die Trauer und das Leben!!!

Tipp: Bevor Ihr die letzten beiden Kapitel lest - Taschentücher bereitlegen!

Viel Spaß beim Lesen!!!


Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1071232847


Mittwoch, 28. August 2024

"A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic"


Diese Zeitreise-Lovestory bringt Eisberge zum Schmelzen: "A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic"!

Kira Licht A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic 978-3-8466-0217-1 One (Lübbe Verlag) Alter: 14+

Lilly deGray und ihr Vater Thaddeus betreiben ein besonderes Antiquariat. Mithilfe eines magischen Zahnrades reisen sie durch die Zeit, um verlorenen Gegenstände wiederzufinden. Gerade haben sie ein wertvolles Armband aus dem Jahr 1957 für die reiche Familie Vanderbilt zurückgeholt. Nun bittet sie die, nicht weniger vermögende, Familie Fortune, eine kostbare Saphirkette wiederzubeschaffen, die zuletzt 1912 von Ethel Fortune auf der Titanic getragen wurde. Dieser Auftrag könnte den deGrays bei ihren finanziellen Probleme sehr helfen, denn Vater Thaddeus hat Spielschulden und wird von den Schlägern eines Kredithais bedroht. Lilly beschließt, den Auftrag solo zu erledigen, nicht ahnend, dass es eine Falle ist. Der machthungrige Grayson Belmont, ebenfalls ein Zeitreisender, der sich jedoch an keinen Kodex hält, will das Zahnrad der Familie deGray für seine Sammlung. Belmont hatte zunächst seine Tochter Ruby als Spionin auf die deGrays angesetzt, doch nach deren Versagen übernimmt nun Sohn Damien. Dass der sich schon in Lilly verknallt, kaum dass sein Vater ihm ihr Foto vorgelegt hat, ist wenig hilfreich. Als Damien und Ruby vor ihrem tyrannischen Vater fliehen wollen, steckt der Ruby in eine Nervenklinik und erpresst Damien, damit dieser seinen Befehlen gehorcht. Lilly landet derweil im Jahr 1912 und nimmt die Rolle eines Dienstmädchens ein, nachdem sie die Übelkeit und den ersten Kulturschock überwunden hat. Sie hat jedoch Schwierigkeiten, die geplante Anstellung bei Gräfin von Rothes zu bekommen, denn der herrische Drache von einer Adeligen hatte eine Französin als Dienerin erwartet. Lilly überzeugt dann aber durch ihre Fähigkeit zu schreiben. Schon bevor sie an Bord des Schiffes geht, fällt Lilly ein geheimnisvoller junger Mann auf, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Er flirtet mit ihr, bietet ihr Hilfe beim Tragen an, was jedoch unangemessen ist, da er ein feiner Herr ist und sie ein Dienstmädchen. Es ist Damien, der sich jedoch als Ray, dem Sohn von Schiffskonstrukteur Andrews, ausgibt. Da Thomas Andrews seinen (unehelichen) Sohn nicht mehr gesehen hat, seit dieser im Alter von sechs Jahren aufs Internat ging, und der echte Ray vor kurzem an Lungenentzündung gestorben ist, kommt Damien damit durch. Lilly ist beeindruckt von der gewaltigen Titanic, die sie bislang nur von Fotos und von der Hollywood-Verfilmung kannte. Die launische Gräfin ist weniger beeindruckt, sondern beschwert sich über ihr Luxusquartier, weil es ihr zu klein ist. In vier Tagen wird das alles auf dem Grund des Ozeans liegen. Lilly entdeckt bald das Zielobjekt Ethel mitsamt der Kette, wird aber immer wieder von “Ray” abgelenkt. Die Fortunes reisen mit viel Personal. Es ist schwierig, unbemerkt in die Zimmer zu kommen und sie zu durchsuchen. Lillys Versuch, sich mit Elsie, einer der Dienstmädchen der Fortunes, anzufreunden, scheitert. Sie verpasst schließlich die perfekte Gelegenheit, die Kette an sich zu nehmen und wird zudem von der Gräfin misshandelt, weil sie deren Kleid mit dem Plätteisen ruiniert hat. Ein Vorteil ist es jedoch, dass sie sich als Dienstmädchen in allen Klassen bewegen kann, ohne aufzufallen. In der 2. Klasse wird sie freundlich gegrüßt, in der 1. ignoriert. Bei den Hundezwingern trifft sie auf “Ray”, und sie kommen sich näher. Es kommt zu weiteren Treffen. Lilly muss ständig daran denken, dass “Ray” schon bald tot sein wird. Damien fühlt sich wohl bei Thomas Andrews, doch sein “Vater” bemerkt sein Interesse an Dienstmädchen Lilly und ermahnt ihn, dass so etwas nicht gut enden kann. Als Damien in Lillys Kämmerchen einbricht, um nach dem Zahnrad zu suchen, fühlt er sich schuldig und mies. Eher durch Zufall findet er heraus, dass ihr Zahnrad in ihrer Haarspange versteckt ist. Lilly verpasst eine weitere Chance, die Kette an sich zu nehmen. Sie wird sogar erwischt und als Diebin hingestellt. Gerade so kommt sie noch einmal davon. “Ray” schreibt ihr einen Liebesbrief, und die beiden verbringen einen romantischen Abend miteinander. Er hat extra einen kleinen Saal und Musik organisiert. Lilly trägt das “ruinierte” Kleid der Gräfin. Sie tanzen, und sie wünscht, die Zeit würde stehen bleiben. Sie denkt noch immer, er sei dem Tode geweiht. Es kommt zu einem leidenschaftlichen Kuss (und ein bisschen Gefummel). Damien plant, Lilly alles zu gestehen, wer er ist, was seine Mission ist - denn er liebt sie und will keine Geheimnisse mehr. Doch alles kommt anders. Die Gräfin erfährt von dem Diebstahlversuch und lässt Lilly von einem Steward abführen und in eine Zelle sperren. Lilly gibt auf, doch ihr Zahnrad versagt. Sie kann nicht zurück. Enge Räume und zu viel Metall behindern das Zeitreisen. Lilly erkennt: Sie wird an Bord der Titanic sterben. In letzter Sekunde naht Rettung in Gestalt von Molly Brown, die von der Gräfin (und dem Großteil der Passagiere der 1. Klasse) als vulgäre, neureiche Person bezeichnet wird. Molly hat gesehen, wie gut Lilly schreiben kann und will, dass Lilly freikommt, damit sie ihre Biographie schreibt, und sie will Lilly außerdem in New York als Sekretärin ausbilden lassen. Lilly muss nun ihre letzte Chance nutzen. Nicht mehr lange und das Schiff wird den Eisberg rammen und sinken!

Spannende Zeitreise-Fantasy trifft auf Enemies-to-Lovers (oder sowas in der Art;-))! Ich liebe Zeitreisen, daher hatte ich große Lust, dieses Buch zu lesen. Mir gefiel, dass die Erzählperspektive zwischen Lilly und Damien wechselt, dadurch wird die Geschichte noch fesselnder. Die Lovestory ist zum Dahinschmelzen, auch wenn die ganzen Gefühle unsere Helden bei ihren jeweiligen Missionen doch manchmal arg bremsen. Das Ende ist dann so richtig schön fies und bringt mich dazu, dem Erscheinen von Band 2 entgegenzufiebern! 

Viel Spaß beim Lesen!!!


Buch bestellen?

https://www.osiander.de/shop/home/artikeldetails/A1070064469