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Donnerstag, 20. Juli 2023

"Almuth und der Hühnersommer"


Von Federvieh und neuen Freunden: "Almuth und der Hühnersommer"!

Mareike Krügel
Almuth und der Hühnersommer
978-3-407-75715-9
Beltz & Gelberg Verlag
Alter: 8+

Almuth ist gerade von Berlin aufs Land gezogen. Grund dafür ist die Krankheit ihres kleinen Bruders Jonathan. Er ist oft so schwach, dass er im Rollstuhl sitzen muss, seine Medikamente machen ihn zusätzlich müde, und er braucht manchmal auch ein Sauerstoffgerät, das ihm beim Atmen hilft. Die ganze Familie hat außerdem ihre Ernährung wegen ihm umgestellt. Almuth liebt ihren Bruder von Herzen, doch sie ist oft allein, weil ihre Eltern mit Jonathan bei der Therapie, bei Arztterminen oder im Krankenhaus sind. Sie kommunizieren hauptsächlich über Zettel, die Almuth nach der Schule auf dem Küchentisch vorfindet. Als Almuth das Huhn Ingeborg vor dem aufdringlichen Hahn Friedemann rettet (sie will nämlich mal Retterin bei der Feuerwehr werden, und dafür muss sie üben), lernt sie ihren Nachbarn Matthias Matthiesen kennen. Sie nennt ihn Öhi, weil er sie an den Almöhi aus den Heidi-Geschichten erinnert. Der Öhi ist auch oft allein, seit seine Frau Kathrin und sein Hund gestorben sind. Bald geht Almuth täglich beim Öhi ein und aus, kennt jedes Huhn mit Namen und weiß, wer welche Eier legt. Öhi kann prima Apfelmus kochen, hat immer ein paar Weisheiten auf Lager und freut sich über die nette Gesellschaft. Almuth findet bald noch weitere Freunde. Sie trifft Said, der am Dorfteich angelt, um seiner Helikoptermutter zu entfliehen, die zuhause auf ihn lauert, und sie trifft die quirlige Joy, die eine ganze Horde Geschwister hat. Almuth beneidet beide ein bisschen, Said um die Aufmerksamkeit und Zuneigung, die er von seiner Mutter bekommt und Joy darum, dass sie nie allein und einsam ist. Für Said und Joy jedoch ist Almuths leeres Haus das Paradies. Sie genießen die Ruhe und backen Kuchen mit den Eiern von Öhis Hühnern. Joy nutzt Almuths Zimmer als Rückzugsort, da sie kein eigenes Zimmer hat. Said bestaunt derweil die Elektrogeräte von Almuths Vater. Besonders das Laminiergerät findet er total cool. Er steht auf Technik, und er steht auf Heißluftballons, denn die sind für ihn ein Symbol für Freiheit. Von dem Kuchen, der zwar abenteuerlich aussieht, aber lecker ist, soll auch der Öhi was abbekommen. Der ist heute sehr niedergeschlagen, denn die Hühner Albertina und Helga sind tot, wahrscheinlich von einem Marder umgebracht. Nachdem der Kuchen gegessen und die Hühner beerdigt sind, schmieden die Kinder einen Plan. Sie beschließen, in der Nacht dem Marder aufzulauern und ihm einen solchen Schrecken einzujagen, dass ihm für immer der Appetit auf Hühner vergeht. Sie schleichen sich nachts heimlich raus und halten abwechselnd Wache. Es kommt zwar kein Marder, doch am frühen Morgen taucht ein Habicht auf und stürzt sich auf das Huhn Laxi. Sie können den Habicht vertreiben, doch Laxi ist verletzt. Der Öhi pflegt sie gesund, doch dann wird er selbst krank. Es ist sein Herz! Als die Sanitäter ihn ins Krankenhaus bringen wollen, will Almuth das verhindern, doch sie scheitert. Sie weiß genau, dass er nicht ins Krankenhaus will. Er will stehend im Kartoffelbeet sterben, das hat er gesagt. Zusammen mit ihren Freunden will sie den Öhi aus dem Krankenhaus befreien …
Ein herrliches Sommerabenteuer (welches zwar teilweise im Herbst spielt, aber wer wird denn so kleinlich sein) mit einer sympathischen Heldin, die man sofort ins Herz schließt, genau wie ihre Freunde Öhi, Said und Joy. Trotz der schwierigen Situation mit Almuths krankem Bruder und ihren Eltern, ist das keine typische Problem-Geschichte. Sie hat eigentlich eine perfekte Mischung aus Leichtigkeit und Tiefgang. Ich würde mich sehr über weitere Abenteuer von Almuth und Co. freuen, denn dieses hier hat mir wirklich sehr gefallen. Außerdem ist es auch ein tolles Geschenk für Hühner-Fans!
Viel Spaß beim Lesen!!!

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