Frohe Weihnachten wünsche ich Euch allen!!!
Vor lauter Weihnachtsstress habe ich doch am Mittwoch (24.12.) ganz vergessen zu bloggen. Sorry ;-). Da ich wohl auch am nächsten Mittwoch (Silvester!) eher nicht dazu kommen werde, wünsche ich Euch schon mal einen Guten Rutsch ins neue Jahr! Am 7. Januar gibt es dann wieder Buchtipps von mir.
Eure Very
Samstag, 27. Dezember 2014
Mittwoch, 17. Dezember 2014
"Zertrennlich"
Heute geht es weiter mit meinen besonderen Lieblingsbüchern! Ob als Weihnachtsgeschenk oder zum selber lesen, hier ist für (fast) jeden etwas dabei.
Los geht es mit der Geschichte der Zwillinge Viola und Issy in: "Zertrennlich"!
Los geht es mit der Geschichte der Zwillinge Viola und Issy in: "Zertrennlich"!
Saskia Sarginson,
übersetzt von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Zertrennlich
978-3-8390-0152-3
Script 5 Verlag
Alter: 14+
1972: Die Zwillinge Viola
und Isolte (genannt Issy) Love wachsen bei ihrer Mutter Rose (Vater
ist unbekannt) in einer Hippie-Kommune in Wales auf. Später ziehen
sie in ein kleines Häuschen im Wald an der Ostküste Englands. Eine
Zeit lang wohnen auch Luke und Abby aus der Kommune dort. Mutter Rose
macht auf Selbstversorger und das Geld ist ständig knapp, denn sie
raucht und trinkt zu viel. Die Mädchen werden in der Schule eine
Klasse zurückgestuft, da sie vorher ausschließlich von ihrer Mutter
unterrichtet wurden. Die andere Schüler und die Leute im Dorf finden
sie seltsam. Viola und Issy freunden sich mit zwei Jungs aus der
Gegend an, die ebenfalls Zwillinge sind. Michael und John gehen auf
eine andere Schule in die 8. Klasse, sie selbst sind erst in der 6.
Klasse. Sie treffen sich erstmals beim Fahrradfahren, als die Mädchen
ein krankes Kaninchen finden und die Jungs es erlösen. Michael und
John werden von ihrem Vater verprügelt, der zum Glück selten zu
Hause ist. Sie haben noch einen großen Bruder, Ed, und eine ältere
Schwester, Judy. Judy nimmt die Mädchen einmal mit in die Disko und
genießt es, sie vorher richtig aufzubrezeln. Viola und Issy sind
gern bei den Jungs, denn da gibt es Sandwiches mit Pommes. Mutter
Rose hält neuerdings Ziegen. Als sie jedoch das süße Ziegenbaby
schlachtet, sind die Mädchen entsetzt und wütend. Die Jungs
erzählen ihnen Geschichten von Black Shuck, einem Geisterhund, der
in der Gegend umgeht. Black Shuck verschwindet, wenn man laut seinen
Namen sagt. Sie finden wirklich einen toten Hund, aber das ist sicher
nicht Black Shuck, denn den kann man nicht töten. Eines Tages finden
sie auch ein Pferd und reiten. Es ist ein Sommer voller Abenteuer und
gleichzeitig das Ende ihrer Kindheit. Sie haben ein geheimes Versteck
im alten Martello-Turm, das man nur kletternd an einem Seil
erreichen kann. Viola ist ein bisschen verliebt in John. Doch dann
passiert das „Kussmissverständnis“ im Versteck. John küsst
Issy, die Violas Shirt trägt und Viola ist tief verletzt. Issy
versteht das nicht, denn sie weiß nichts von Violas Gefühlen. Die
verzweifelte Viola springt vom Turm und verliert dabei den Stein, den
John ihr geschenkt hat. Sie muss im Gesicht genäht werden und fühlt
sich hässlich. Ihre Mutter besucht neuerdings einen Tischlerkurs in
der Volkshochschule und lernt dabei einen Mann kennen. Der Witwer
Frank hat eine kleine Tochter namens Polly. Die Mädchen können sie
nicht ausstehen, denn Polly nervt und Frank ist einfach nur
langweilig. Sie wollen ihre Mutter nur für sich. Doch sie müssen
mit auf Pollys Schulkonzert, und die kleine Nervensäge ist auch
zuhause immer da. Die Mutter kocht für Frank mit viel Aufwand und
Liebe, was sie für die Zwillinge noch nie getan hat. Die Mädchen
planen, die Störenfriede mit einem Hexenritual zu vertreiben. Sie
glauben nämlich an Hexen und Geister. Zusammen mit den Jungs basteln
sie einen Glücksbringer aus einem totem Kaninchen. Er scheint jedoch
nicht zu wirken, denn Polly ist wie eine Klette. Sie will immer mit
ihnen spielen und folgt ihnen überallhin. Dann kommt es zu einem
tragischen Vorfall. Viola und Issy wollen sich nachts mit Jungs
treffen, um das Ritual durchzuführen, damit ihre Mutter Frank nicht
heiraten wird, aber die Mutter will an diesem Abend mit Frank
ausgehen und sie sollen auf Polly aufpassen. Die nervt, will nicht
schlafen und folgt ihnen. Sie gehen zum Turm. Dort lassen sie Polly
zurück. Sie kann nicht allein runter. Danach ist und bleibt Polly
verschwunden. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Frank und
die Mutter der Mädchen sind verzweifelt. Dann folgt ein weiteres
tragisches Ereignis. Die Mutter bringt sich um. Issy wird Zeuge
davon, wie ihre Mutter ins Meer geht und kann nichts dagegen tun. Sie
und ihre Schwester kommen zur Tante Hettie nach London, bekommen
erstmals jeder ein eigenes Zimmer. Viola rebelliert mit schrillem
Outfit und Punkfrisur, magert ab und macht sich so hässlich wie
möglich. Issy hingegen will gefallen und beliebt sein. Sie ist die
„Brave“. Keiner hält sie mehr für Zwillinge. 15 Jahre später
(im Jahr 1987): Isolte arbeitet bei einer Modezeitschrift und ist mit
Fotograf Ben zusammen. Noch immer hat sie Alpträume von Mutters
Selbstmord, und sie hasst Alkohol, da ihre Mutter immer betrunken
war. Als sie jedoch gefeuert wird, besäuft sie sich total. Der Job
ist weg, ihre Schwester entgleitet ihr und es ist alles aussichtslos.
Viola ist magersüchtig und liegt zur Zeit im Krankenhaus. Sie
hungert sich langsam zu Tode, dabei war sie früher der „pummeligere“
Zwilling. Auch sie wird mit der Vergangenheit nicht fertig und straft
sich auf ihre Weise. Issy beschließt, nach Suffolk zu reisen und
begegnet ihrer Vergangenheit. Sie erfährt von Judy, dass Michael tot
ist und John im Gefängnis. John hat Michael im Zorn und im Suff
erschlagen. Judy hat ein behindertes Kind. Issy sucht John auf, der
ihr den Stein von damals für Viola mitgibt. Er hat sie auch geliebt.
Das ist alles ganz schön heftig, daher verschweigt Issy es erst mal
vor Viola, als die beiden telefonieren. Doch Issy und Viola müssen
über die Vergangenheit reden, alle Geheimnisse offenlegen und ihr
Trauma verarbeiten … .
Obwohl es sich um ein
Jugendbuch handelt, ist es eher wie eines für Erwachsene
geschrieben. Die „Heldinnen“ sind Mitte Zwanzig, außerdem wird
der Rest in Rückblicken erzählt und das ist manchmal etwas
verwirrend, aber die Geschichte ist ansonsten wirklich sehr gut
erzählt.
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
http://www.ravensbuch.de/shop/item/9783839001523"Krähen gegen Ratten - Der Bandenkrieg von Murz und Matze"
Krieg der Knöpfe war gestern, jetzt kommt: "Krähen gegen Ratten - Der Bandenkrieg von Murz und Matze"!
Kilian Leypold
Krähen gegen Ratten –
Der Bandenkrieg von Murz und Matze
978-3-446-24631-7
Hanser Verlag
Alter: 12+
Zwei verfeindete
Kinderbanden bekriegen sich in der Mettenstraße in München. Auf der
einen Straßenseite in den Eigentumswohnungen leben die Krähen, der
zwölfjährige Anführer Murz (eigentlich Kurt) und seine Freunde
Flac (Theo), Kralle (Katja) und Teer (Mammadou) mit seiner kleinen
Schwester Onni. Gegenüber in den Sozialbauten hausen die Ratten,
Anführer Matze, ebenfalls Zwölf und seine Freunde Güncal, Roya und
der Hunne (Dazan). Der verträumte Murz stellt sich oft vor, eine
Krähe, „der Mäusetöter“, zu sein und hat Angst vor dem
Erwachsenwerden. Matze glaubt hingegen nur an das, was man messen
kann und hat daher immer seinen Zollstock dabei. Murz mag Rätsel und
das Geheimnisvolle. Matze mag nur Fakten. Warum sind die Banden
eigentlich verfeindet? Für die Krähen ist alles nur ein Spiel, um
ihren spießigen Elternhäusern zu entkommen. Die Ratten fliehen aus
anderen Gründen vor der Realität. Royas Vater und Großvater sind
Taliban, Matze wird von seinem Vater misshandelt, Güncal lebt mit
unzähligen Geschwistern in einem Zimmer mit null Privatsphäre und
der Hunne kann kaum Deutsch und hat daher große Probleme in der
Schule. Zwischen den Banden kommt es häufig zu Prügeleien. Murz
wurde von den Ratten sein Fahrrad weggenommen, und er musste nur in
Unterhosen durch Brennnesseln laufen. Seine besorgte Mutter geht mit
ihm ins Krankenhaus, wo sie einen merkwürdigen Typen im Wartezimmer
treffen. Wegen seines Pelzmantels nennt Murz ihn den „Bison“.
Sein richtiger Name ist Tom Döse und er ist unter anderem Friseur
und Privatdetektiv, außerdem auf der Suche nach dem absolut
Vollkommenen, also ein total durchgeknallter Spinner. Die Krähen
treffen sich danach im Hauptquartier auf dem Kletterturm des
Spielplatzes und schwören Rache. Sie verabreden sich mit den Ratten
zu einer Prügelei. Sie wollen Vergeltung, keinen Frieden. Die Ratten
kidnappen kurzzeitig Onni und die Krähen werfen mit Steinen. Sie
erniedrigen die Ratten, indem sie verlangen, dass diese in Röcken
zum Kampf erscheinen. Murz entführt außerdem Matzes Hund Jadlowker
vor dem Supermarkt. Matze kassiert dafür Prügel von seinem Alten
und findet eine Drohnachricht der Krähen: „Ihr im Rock! Wir mit
Hund!“. Matze sucht seinen Hund und trifft bei den Müllcontainern
den verrückten Herr Scheibenschütz, der der Leiter des Eichamts
München ist. Dann kommt der Kampf in der großen Mulde. Es kommt zum
Tausch Rad gegen Hund und die Schlacht endet unentschieden. Die
Banden streiten nun, ob ein Stein, der gerade noch als Wurfgeschoss
diente, schwerer oder leichter als 1 Kilo ist. Sie wollen den Stein
wiegen. Das soll entscheiden, wer die Schlacht gewonnen hat. Bei
ihrem Streit werden sie jedoch von der „Kommandantin“ mit ihren 3
kläffenden Möpsen gestört und beschließen, je eine Delegation mit
dem Stein ins Eichamt zu schicken. Der überraschend aufgetauchte
Döse verwahrt den Stein bis dahin und erhält dafür Seifenblasen
als Bezahlung. Der Typ ist echt nicht mehr ganz dicht. Im Eichamt
scheitern sie bereits am Pförtner, der sagt, sie bräuchten einen
Termin. Außerdem prüfen sie hier nur und wiegen nicht, vor allem
keine dreckigen Steine. Der Amtsleiter Scheibenschütz, den Matze
schon von den Mülltonnen kennt, taucht auf und spricht von
Bezugsnormalen und dem Urkilo, bzw. der Kopie des Urkilos , denn das
Original ist in Paris. Dieses Urkilo wird immer leichter, aber eine
neuentwickelte Kugel wiegt exakt ein Kilo. Sie ist aus Silizium-28
und Wissenschaftler haben alle Atome gezählt. Die Kugel befindet
sich zur Zeit im Eichamt und ist Millionen wert. Doch das weiß nur
Murz. Er hat im Krankenhaus gegenüber den Transport beobachtet, eine
Kiste, die mit Handschellen an einen Mann gekettet war, doch Matze
glaubt ihm nicht. Döse ist begeistert von der Idee einer perfekten
Kugel und lässt vor lauter Begeisterung versehentlich dem Pförtner
den Stein auf den Fuß fallen und sie werden rausgeschmissen. Matze
und Murz wollen nachts einbrechen und den Stein heimlich wiegen. Murz
ist außerdem an der Kugel interessiert, da er glaubt, sie habe
magische Kräfte. Doch sie müssen vorher Mutproben bestehen. Murz
lernt Matzes Vater kennen und ihm wird einiges klar, doch das ist
noch nicht die Mutprobe. Er muss eine tote Ratte auf ein Bahngleis
legen, so dass der Zug ihr sauber den Schwanz abschneidet. Matze
hingegen muss eine Nuss knacken und zwar nur mit Köpfchen. Als sie
dann den Einbruch wagen, bekommen sie im Eichamt so manches zu sehen,
unter anderem eine Eiersortiermaschine und schnappen sich die
Urkilo-Kopie. Dann ist Scheibenschütz plötzlich da und erwischt sie
auf frischer Tat. Er meint, wegen der vermaledeiten Kugel haben
dämliche Messzylinder etc. bald ausgedient, auch das Urkilo in
Paris. Er stellt nachts Löffel her, die als neue Prototypen dienen
sollen, schließlich ist der Löffel die älteste Maßeinheit der
Welt. Außerdem bestätigt er den Kindern, dass die Kugel tatsächlich
hier ist und zeigt sie ihnen. Doch dann werden sie in der
schalldichten Kammer eingesperrt. Murz meint, die Kugel sei ein
Wunder, so etwas könne Matze nicht mit dem Zollstock messen. Die
Waage zeigt 1 Komma und dann 48 Nullen. Wow! Sie wollen die Kugel
mitnehmen, aber sie müssen sie durch etwas von gleichem Gewicht
ersetzen, damit der Alarm nicht losgeht und alles was sie haben, ist
der Stein … .
Kann ein Stein Frieden
bringen? Diese Bandengeschichte steckt voller genialer Ideen und
voller schräger Figuren, wie Döse und Scheibenschütz. Die waren
mir manchmal ein bisschen zu durchgeknallt. Die ganze Idee fand ich
aber super. Nachdenklich, sozialkritisch und dennoch spannend, ein
tolles Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
"Mich kriegt ihr nicht"
Aus dem Leben eines Diebes: "Mich kriegt ihr nicht"!
Pascale Maret, übersetzt
von Anja Taube
Mich kriegt ihr nicht
978-3-944572-12-3
Mixtvision Verlag
Alter: 12+
Nach einer wahren
Geschichte: Der neunzehnjährige Harrison sitzt im Gefängnis und
schreibt dort seine spannende Lebensgeschichte auf. Er lebte als Kind
auf der Insel Mailico, in einem schäbigem Wohnwagen. Seine Mutter
trinkt und raucht wie ein Schlot, der gewalttätiger Vater ist schon
lange abgehauen. Sie haben kaum Geld und er fällt in der Schule
durch seine abgerissenen Klamotten auf. Da geht er sowieso eher
selten hin. Seine Karriere als Dieb beginnt früh, mit gerade mal
neun Jahren, als er aus der Kühltruhe der netten Familie Dane Pizza
klaut. Später bedient er sich dort regelmäßig, denn seine Mutter
hat immer nur Bier im Kühlschrank. Der Freund der Mutter, Mike, der
jedoch bald darauf stirbt, schenkt ihm einen jungen Hund. Er tauft
den Welpen mit den Schlappohren Donut. Harrison muss sich und den
Hund allein durchfüttern. Er liebt den Hund total und schläft mit
ihm im Auto, weil seine Mutter ihn nicht im Wohnwagen will, doch
Donut stirbt eines Tages unter Qualen, als er etwas aus der Mülltonne
frisst. Harrison hat Schwierigkeiten in der Schule, mit seinen
Lehrern, die ihn als „schwierigen Fall“ sehen. Freunde hat er nur
wenige, und die sind auch Außenseiter wie er. Er ist zwar
intelligent, aber eher so nach der „Learning by Doing“ Methode
und seine Leidenschaft sind Flugzeuge. Am liebsten bastelt er Modelle
(die er natürlich geklaut hat), hat Poster und Plakate in seiner
Ecke des Wohnwagens und liest Bücher übers Fliegen aus der
Bücherei. Als er ein Mountainbike auf einem Parkplatz stiehlt, hat
er erstmals Ärger mit der Polizei, sonst klaut er hauptsächlich
Essen. Seine Freunde Tina und Bronco sind auch kleine Kriminelle und
haben Stress wegen Graffiti und Diebstahl. Sie klauen auch Autos.
Harrisons Akte wird immer dicker. Er soll sich in Seattle beim
Jugendrichter melden, aber haut vorher ab. Auf der Flucht lebt er im
Wald und kommt nur selten zum Wohnwagen zurück. Seine Mutter hat
einen neuen Freund, Dave, einen Idioten. Harrison klaut Essen und
Campingsachen und verbringt den Sommer draußen im Zelt. Die Polizei
sucht ihn überall, und er nistet sich in leeren Villen ein, wo sonst
Touristen und Sommergäste wohnen. Er versucht, nicht aufzufallen,
bestellt aber andererseits mit geklauten Kreditkarten Sachen. In
dieser Zeit spielt er oft Flugsimulator an Konsolen und PC und träumt
vom Fliegen. Obwohl er sich zum Überlebenskünstler entwickelt hat,
wird er trotzdem eines Tages geschnappt und kommt in den Jugendknast
Riverview. Er wird wegen guter Führung nach einem Jahr in eine
„nettere“ Einrichtung nach Mansfield verlegt, haut bei der ersten
Gelegenheit von dort ab und versteckt sich wieder im Wald auf
Mailico. Anfangs ist er noch vorsichtig, später verlässt er die
Insel auch mal (im geklauten Boot). Dann fährt er einen geklauten
Mercedes zu Schrott und klaut eine Cessna auf dem Flugplatz. Nach
einem ansonsten gelungenem Flug legt er eine Bruchlandung hin. Es ist
nicht das letzte Flugzeug, das er stiehlt. Eine Weile lebt er bei dem
Indianer Jim im Reservat Nepawa, der ihn als Anhalter mitnahm. Jim
ist ordentlich, geht Sonntags zur Kirche und ist ein netter Kerl. Bei
ihm klaut Harrison nichts. Eines Tages fahren sie in die Stadt
Spokane, wo Jim seine Schwester besuchen will und Harrison muss
überstürzt vor der Polizei fliehen. Leider bleibt keine Zeit für
einen Abschied von Jim. Dafür schreibt er ihm später. Nach deinem
Stopp bei seiner Mutter, klaut er wieder ein Flugzeug, eine Cirrus.
Wieder kommt es zum Crash. Mit einem gestohlenem Studentenausweis
hält er sich eine Weile im Nationalpark Wopatchee auf, wo er eine
Begegnung mit einem Bären hat und fährt dann mit dem Bus nach
Idaho. Er stiehlt das Flugzeug eines Farmers, doch der Sprit reicht
nicht bis Mailico. Noch ein Crash! Er will nicht als Jungfrau sterben
;-). SWAT sucht nach ihm. Er ahnt nicht, dass er mittlerweile ein
Medien- und Facebook-Star ist und die Leute von seiner
abenteuerlichen Flucht quer durch die USA fasziniert sind. Da er sich
beim Absturz verletzt halt, erholt sich ein paar Tage bei seiner
Mutter und wird erstmals mit dem Medienrummel um sich konfrontiert.
Er googelt sich selbst und staunt. Weiter geht es mit dem Boot, dann
klaut er eine Cirrus in Fenwick und unternimmt seinen ersten
Nachtflug, der mit einer ziemlich gelungenen Landung endet. Aus einer
Laune heraus will er unbedingt nach Disneyworld. Beim nächsten Flug
schnappt er sich wieder eine Cessna, aber diesmal ist die Landung
nicht so gelungen. Er wollte doch nur die lange Autofahrt verkürzen.
Da merkt er, dass er längst zu alt für Disneyworld ist. Es ist zu
spät für eine glückliche Kindheit mit Weihnachten und Co.. So
etwas kennt er nicht und er weiß, er wird es nie haben. In Florida
flieht er mit dem Boot vor der Polizei. Er will nach Kuba, aber
landen wird er im Gefängnis … !
Wow! Ein ganz schön
bewegtes Leben für einen Neunzehnjährigen! Diese recht dünne Buch,
das Harrisons Geschichte erzählt, hat es echt in sich. Es ist so
spannend, dass ich es in einem Rutsch verschlungen habe.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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Mittwoch, 10. Dezember 2014
"Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums"
Noch auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk? Heute und in der nächsten Woche empfehle ich ein paar Lieblingsbücher, die mir besonders am Herzen liegen!
Eine etwas andere Liebesgeschichte: "Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums"!
Benjamin Alire Sáenz,
übersetzt von Brigitte Jakobeit
Aristoteles und Dante
entdecken die Geheimnisse des Universums
978-3-522-20192-6
Thienemann Verlag
Alter: 14+
Angel Aristoteles „Ari“
Mendoza (Er erzählt die Geschichte) und Dante Quintana sind beide
fünfzehn und mexikanischer Abstammung. Ari kann nicht schwimmen und
paddelt nur unbeholfen herum, als er Dante im Sommer 1987 im Freibad
in El Paso trifft. Dante bringt ihm das Schwimmen bei, und sie werden
Freunde. Beide sind sonst eher Außenseiter und haben kaum Freunde.
Ari liest hauptsächlich Comics und das nur, weil er sonst nichts zu
tun hat. Dante hingegen liest Joseph Conrad und Gedichte und
analysiert die Literatur beim Lesen ganz genau. Sie gehen auf
verschiedene Schulen und auch ihre Familien sind sehr
unterschiedlich. Dante ist ein Einzelkind, hat liebevolle Eltern und
küsst seinen Vater, einen Professor, zur Begrüßung immer auf die
Wange. Ari liebt seine Familie auch irgendwie, aber er wünschte,
jemand könnte ihm sagen, wie man richtig liebt. Er ist auf der Suche
nach sich selbst und hat Alpträume, in denen er seinen Vater, Dante
und sich selbst sucht und nicht finden kann. Er ist nicht der Einzige
in seiner Familie, der Alpträume hat. Sein Vater hat auch Alpträume.
Er war Soldat in Vietnam und ist jetzt Postbote. Seine Mutter ist
Lehrerin. Der Vater ist ein sehr schweigsamer, vom Krieg
traumatisierter Mann. Er redet nie darüber. Sie reden auch nie über
Aris älteren Bruder Bernardo. Der ist fünfundzwanzig und sitzt im
Gefängnis. Es gibt im ganzen Haus keine Fotos von ihm. Aris Eltern
gehen nicht auf seine Fragen über ihn ein. Ari hat auch noch zwei
ältere Schwestern, zweieiige Zwillinge im Alter von Siebenundzwanzig
und von denen insgesamt sieben Nichten und Neffen. Ari trifft sich in
diesem Sommer oft mit Dante im Freibad, oder sie treffen sich bei
einem der beiden zuhause. Dann bekommt Ari leider eine schwere Grippe
(und noch mehr Alpträume), und das Schwimmen fällt für eine Weile
flach. Dante besucht ihn, als es ihm besser geht. Der intellektuelle
Junge hasst Schuhe und läuft am liebsten barfuß. Einmal spielen sie
Turnschuhwerfen. Dantes Mutter will nicht, dass er ohne Schuhe
herumläuft und wie ein armer Mexikaner wirkt, denn sie haben das
Geld für gute Schuhe. Als Dante einen Vogel mit gebrochenem Flügel
findet und mit diesem in der Hand mitten auf Straße steht, schubst
Ari ihn zur Seite, als ein Auto kommt. Er tut es ganz instinktiv,
ohne nachzudenken. Ari wacht im Krankenhaus auf, mit zwei gebrochenen
Beinen und einem gebrochenem linken Arm. Dante hingegen hat nur einen
Arm gebrochen und sich sonst noch eine Menge blaue Flecken geholt.
Dante entschuldigt sich bei Ari und meint, er stehe in seiner Schuld.
Liebevoll wäscht er den verletzten Ari mit dem Schwamm. Dante zeigt
Ari auch seinen Skizzenblock. Sonst darf niemand seine Zeichnungen
sehen. Dante möchte einmal Künstler werden. Ari wirft den Block
durchs Zimmer und ist wütend auf Dante und auf seine eigenen
Gefühle. Er mag ihn zwar auch, aber Dantes Zuneigung scheint tiefer
zu gehen, und damit kommt Ari nicht klar. Der Sommer ist viel zu
schnell vorbei und Ari hat die meiste Zeit davon im Krankenhaus
verbracht. Dann sagt ihm Dante, dass er für ein Jahr nach Chicago
muss, weil sein Vater da eine Professur hat. Die Jungen wollen sich
Briefe schreiben. Ari geht im Herbst auf Krücken zur Schule. Der
Armgips ist ab, und er bekommt Physiotherapie, so dass er seinen
Rollstuhl, den er „Fidel“ getauft hat, nicht mehr braucht. Die
hübsche Ileana schreibt auf seinen Gips. Zum sechzehnten Geburtstag
bekommt Ari einen Pick-up. Er bemüht sich, nicht an Dante zu denken,
obwohl er ihm fehlt. Seine Mutter meint, er würde im Traum nach ihm
rufen. Schließlich kommt ein Brief von Dante. Er berichtet von Bier,
Gras und Gothics in Chicago. Dante denkt an oft an Ari. Dante
schreibt auch, dass er eine gewisse Emma geküsst hat und nicht weiß,
was er davon halten soll. Ari überlegt, ob er vielleicht Ileana
küssen soll. Er beschließt, dass er später einmal Menschen mit
Alpträumen helfen möchte. In letzter Zeit quälen ihn wirre Träume
von Dante und Illeana. Er denkt auch viel an Bernardo und startet ein
Rechercheprojekt, um herauszufinden, warum sein Bruder im Gefängnis
ist. Dante gesteht ihm in einem Brief, dass er schwul ist und gern
einen Jungen küssen würde. Ari schreibt ihm immer seltener zurück.
Im nächsten Sommer gibt es ein Wiedersehen. Ari hat einen Sommerjob.
Er brät Burger und spart für Führerschein und College, und er hat
einen Hund mit Namens Legs. Legs bleibt bei Dante und seiner Familie,
als Ari und seine Eltern zur Beerdigung von Tante Ophelia fahren. Es
sind sonst kaum Verwandte anwesend und es wird viel getratscht. Bald
versteht Ari auch warum. Die Tante war lesbisch. Ari mochte Tante
Ophelia gern. Als Kind verbrachte er neun Monate bei ihr, als seine
Mutter nach der Gerichtsverhandlung seines Bruders einen
Zusammenbruch hatte. Dante trifft sich unterdessen mit seinem neuen
schwulen Freund Daniel, doch dann wird er zusammengeschlagen, und
Daniel läuft einfach weg. Ari kennt einen der Jungen, die Dante
verprügelt haben und verpasst ihm aus Rache eine blutige Nase. Dante
liebt Daniel gar nicht, sondern Ari, und Ari weiß das. Aris Mutter
redet nach der Prügelei endlich über Aris Bruder und warum er im
Knast ist. Auch Aris Vater redet plötzlich über Krieg und erzählt
von damals, als er einen verwundeten Kameraden im Stich ließ. Aris
Eltern haben längst erkannt, dass Ari Dante auch liebt. Jetzt muss
er sich das nur noch selbst bewusst machen und akzeptieren, wie und
wer er selbst eigentlich ist. Finden Ari und Dante zusammen? Gibt es
ein Happy End für die beiden?
Liebe ganz ohne Mädchen!
Eine wirklich tolle Geschichte, die die Entwicklung der beiden Jungs
zeigt, und wie aus Freundschaft langsam Liebe wird. Natürlich läuft
das ganze nicht ohne Komplikationen ab, vor allem in den 80er Jahren
in El Paso. Ein ganz tolles Buch!
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
"Draußen wartet die Welt"
Eliza entdeckt ein völlig anderes Leben: "Draußen wartet die Welt"!
Nancy Grossman, übersetzt
von Doris Hummel
Draußen wartet die Welt
978-3-570-40215-3
cbt Verlag
Alter: 12+
Die sechzehnjährige
Eliza Miller kennt weder MTV noch Facebook. Sie lebt in einer
traditionellen Amisch-Gemeinde in Iowa. Sie und ihre Familie
empfangen Fremde, die sie die „Englischen“ nennen, höflich,
servieren ihnen bei Besuchen traditionelles Essen und verkaufen ihnen
Quilts. Die „Englischen“ stauen über alles, was es hier nicht
gibt. Eliza ist gerade im Rumspringa-Alter (Da dürfen die
Jugendlichen in die Welt hinausziehen, alles entdecken und
ausprobieren und entscheiden danach, ob sie getauft und zur Gemeinde
gehören wollen), aber ihre Mutter will sie vor der Welt beschützen.
Eliza hat zwar einen Job in einer Pension außerhalb, wohnt aber
weiterhin zuhause. Sie und ihre Freunde dürfen Partys in der Scheune
feiern, dabei auch mal Jeans tragen, Limo trinken und Musik hören,
doch Eliza will mehr. Mrs. Aster, die Gast in der Pension ist, bietet
ihr einen Job als Kindermädchen bei sich in Chicago an. Sie hat zwei
Kinder, den achtjährigen Ben und die fünfjährige Janie. Eliza hat
schon Interesse. Sie will gern die Welt sehen und Neues kennenlernen
und versucht, ihre Eltern zu überzeugen. Ihre Mutter ist dagegen.
Sie selbst arbeitete in Elizas Alter als Schneiderin in der Stadt,
aber sie kam zurück und Elizas älterer Bruder arbeitete in der
Stadt als Schreiner. Sie sagen: Wir leben in unserer Welt und sie in
ihrer. Ihr Vater ist etwas aufgeschlossener. Eliza hat einen Freund
namens Daniel, den sie sehr mag und er möchte gern mit ihr zusammen
sein. Sie erzählt ihm von ihren Plänen, und er ist nicht besonders
begeistert. Aber wenn ihre Eltern weiterhin stur bleiben, braucht er
sich da sowieso keine Sorgen zu machen. Eliza türmt eines Tages, für
alle überraschend, vom Sonntagsgottesdienst, denn sie fühlt sich
plötzlich so eingeengt. Ihre Eltern geben jetzt doch nach. Besser
sie lassen sie gehen, als dass sie wegläuft. Sie reden mit Mrs.
Aster, und Eliza darf nach Chicago gehen. Vorher kauft sie sich im
nächsten Walmart „normale“ Kleider für die Reise statt Kleid,
Schürze und Kapp (die traditionelle Haube). Sie hat zwar durch die
Arbeit in der Pension und die Gäste, die ihre Familie immer am
Donnerstag empfängt, schon von Haartrocknern, Geschirrspülern, SMS
und Filmen gehört, aber noch nie selbst so gelebt und ist ganz schön
aufgeregt. Alles ist neu, alles ist das erste Mal für sie, und es
beginnt alles mit ihrer ersten Autofahrt. Mrs. Asters Mann erweist
sich als sehr nett, doch die Kinder sind von Eliza irritiert und
können mit ihren Gastgeschenken, einer Puppe ohne Gesicht und einer
Holzeisenbahn ohne technische Spielereien, nichts anfangen. Die
Kinder spielen lieber Mario Kart mit ihrem Nindento und einem
gigantischen Flachbildschirm. Überall hängen Fotos, noch etwas, das
Eliza von zuhause gar nicht kennt. Amische lassen sich nicht
fotografieren, denn sie glauben, dass das ihnen die Seele raubt.
Deshalb haben ihre Puppen auch keine Gesichter. Eliza bekommt ein
schönes, eigenes Zimmer. Mrs. Asher zeigt ihr den Computer, erklärt
ihr das Textverarbeitungsprogramm und wie E-Mails funktionieren.
Willkommen im www! Eliza steht früh auf, da sie es nicht anders
gewohnt ist und macht für alle Pfannkuchen, doch leider sind sie
Ashers nicht sonderlich begeistert. Die Kinder wollen lieber
Frosties, die Milch schmeckt hier wie Wasser und gekocht wird fast
nur in der Mikrowelle. Der erste Einkauf im Supermarkt ist mehr als
seltsam für Eliza. Dank all der modernen Technik um sie herum, vom
elektrischen Licht bis hin zum Wäschetrockner, hat sie im Haushalt
kaum etwas zu tun. Müßiggang ist ihr fremd. Der kleine Ben erklärt
ihr die Baseballregeln und ist erstaunt, wie schnell sie lernt. Eliza
lernt den netten Nachbarjungen Joshua kennen, als der zum Rasenmähen
kommt. Er erklärt ihr alles über Musik, Rock, Pop, Jazz etc., und
wer dieser John Lennon auf seinem T-Shirt ist. Sie hören CDs oder
teilen sich die Ohrstöpsel von seinem iPod. Josh arbeitet im Apple
Shop (Eliza denkt, das sei ein Obstladen) und spart für ein Auto. Er
lädt sie auch ins Kino ein und hat noch zwei Freunde dabei, Greg und
Valerie. Eliza ist vom Kino überwältigt. Sie verabredet sich mit
Valerie zum shoppen und Valerie zeigt ihr das Einkaufszentrum und wie
man sich schminkt. Eliza schreibt all das in ihren Tagebuch-Ordner.
Sie schreibt auch an Familie und Freunde, erzählt aber nur ihren
Freundinnen von Josh. Dann bekommt sie einen Brief von ihrer Mutter,
in dem steht, sie solle eine gewisse Beth Winters aufsuchen. Sie
fährt mit Josh in die Innenstadt, sieht erstmals die Hochbahn (und
begegnet erstmals Obdachlosen). Beth entpuppt sich als ihre Tante!
Sie wird gemieden, denn sie verließ die Gemeinschaft, nachdem sie
getauft wurde, wegen John, den sie liebte. Daniel besucht Eliza und
will, dass sie zurückkommt, doch Eliza hat sich in Josh verliebt.
Sie küssen, tanzen und kuscheln im Auto. Er will, dass sie bleibt
und sie sagt ja, ist aber hin und her gerissen. Zu Mrs. Asher sagt
sie, sie seien nur Freunde. Eliza möchte gern noch länger bleiben
und schreibt einen Bittbrief an ihre Eltern. Daraufhin kündigt ihrer
Mutter ihren Besuch an. Beim Tagebuch-schreiben findet sie ganz
hinten ein paar versteckte Seiten aus dem Tagebuch ihrer Mutter. Die
verliebte sich beim Rumspringa damals in einen Jungen, Matthew, und
wurde schwanger, doch sie kam zurück und heiratete Amos. Elizas
Schwester Margaret wuchs als sein Kind auf. Eliza ist überrascht
über die Geheimnisse in ihre Familie. Ihre Mutter und Beth sehen
sich endlich wieder und die Mutter verbringt 6 Tage mit ihnen. Sie
erlaubt Eliza bis November zu bleiben und auch mit Josh offiziell zu
gehen, aber mit den selben Grenzen, wie wenn zuhause ein Junge um sie
werben würde, also kein Sex! Die Schule beginnt wieder und sie sieht
Josh nur noch am Wochenende. Gern würde auch sie die Schule
kennenlernen. Josh lädt sie zum Homecoming-Ball ein. In ihrem blauen
Ballkleid wird sie zum ersten Mal fotografiert. Nach dem Ball gibt es
eine Übernachtungsparty bei Valerie, bei der zur ihrer Überraschung
auch Jungs sind. Sie macht bei einem Trinkspiel erste Erfahrungen mit
Alkohol und genießt es, einfach dazuzugehören. Es folgt der erste
Kater, eine Lektion auf harte Tour. An Halloween trägt Valerie
Elizas Amisch-Kleid als Kostüm, was Eliza sehr verletzt. Dann
entdeckt sie etwas auf Mrs. Ashers PC, das alles noch schlimmer
macht. Was soll sie jetzt tun?
Ein wundervolles Buch!
Ich konnte so richtig eintauchen in Elizas Welt und meine eigene mit
ihren staunenden Augen neu entdecken!
Viel Spaß beim Lesen!!!
Buch bestellen?
"Gated - Die letzten 12 Tage"
Blindes Vertrauen?: "Gated - Die letzten 12 Tage"!
Amy Christine Parker,
übersetzt von Bettina Münch
Gated – Die letzten 12
Tage
978-3-423-76098-0
dtv Junior Verlag
Alter: 14+
Als die heute
siebzehnjährige Lyla fünf Jahre alt war, verschwand ihre ältere
Schwester Karen beim Spielen vor dem Haus in New York spurlos. Das
war kurz vor dem 11.9.2001, und die Polizei hatte daher bald Besseres
zu tun, als nach ihr zu suchen. Den Eltern bleiben nur Karens
Wildlederschuhe, die sie wie einen Schatz hüten. Sektenführer
Pioneer ist der Einzige, der für die Familie da ist und ihnen Halt
gibt. Sie ziehen mit ihm und anderen in eine Wohnwagensiedlung und
gründen die Gemeinde „Mandrodage (ein Anagramm von Armageddon)
Meadows“. Dort bauen sie ein riesiges, unterirdisches Versteck, das
sogenannte „Silo“ und auch Häuser an Oberfläche. Sie sind die
Auserwählten, die den kommenden Weltuntergang überleben werden. Die
Erdrotation wird sich bald umkehren und alle anderen werden sterben.
Nur sie werden dann nach fünf Jahren von den „Brüdern“
(Außerirdische?) aus dem Bunker befreit werden. Lyla glaubt fest
daran. Der charismatische Pioneer unterrichtet die Kinder in seiner
Lehre, die teilweise auf der Bibel, „Arche Noah“ und dergleichen,
basiert. Beim Kinoabend sehen sie manchmal dystopische Filme wie „Day
after Tomorrow“ oder „Terminator“. Kontakt zur Außenwelt gibt
es kaum. Die Familien fahren je nur zweimal im Jahr (abwechselnd) in
die Stadt, um Vorräte zu besorgen. Die Kinder der Gemeinschaft
sollen mit achtzehn Jahren heiraten, und die Paare hat der Pioneer
bereits bestimmt: Lyla und Will, Marie und Brian … . Es gibt
tägliche Schießübungen. Sie müssen sich schließlich verteidigen,
falls die Nicht-Auserwählten das Silo stürmen sollten, wenn der
Weltuntergang kommt. Lyla schießt immer nur auf Knie der Holzfiguren
und wird von Pioneer getadelt. Eines Tages kommt die Polizei und
überbringt einem der Gemeindemitglieder die Nachricht von seinem
Todesfall in der Familie. Auf dem Rücksitz des Streifenwagens sitzt
Cody, der Sohn des Sheriffs. Lyla soll ihm alles zeigen, aber er darf
das Silo unter dem Obstgarten nicht entdecken. Sie zeigt ihm also das
Klubhaus, den Pool und den Pferdestall. Sie fühlt sich sehr zu Cody
hingezogen, ganz anders als zu Will, bei dem alle Zärtlichkeiten
immer nur von ihm aus gehen. Doch Cody ist einer von draußen! Sie
verabredet sich heimlich mit ihm, für den Tag, wenn sie das nächste
Mal wieder mit ihren Eltern in die Stadt kommt, obwohl sie weiß,
dass das verboten ist. Ihre gleichaltrigen Freunde sind auch nicht
immer mit den Regeln der Gemeinschaft hundertprozentig einverstanden.
Sie treffen sich eines Nachts heimlich, um Musik zu hören, zu tanzen
und zu knutschen, wie die Kids von draußen.
Doch dann geht der Alarm
los und alle außer ihnen sind im Silo und die Tür ist zu. Sie sind
verzweifelt. Pioneer sagt, das sei nur Übung gewesen. Im Ernstfall
wären sie jetzt tot. Er muss immer wissen, wo sie sind und sie
müssen ihm gehorchen. Für ihren Ungehorsam werden sie mit dem Joch
bestraft und müssen Eimer schleppen, bis ihr Nacken blutet und
glauben auch noch, es verdient zu haben. Bei der nächsten
Versammlung zeigt Pioneer ihnen auf dem Bildschirm die „aktuellen“
Nachrichten, die er geschickt zusammengeschnitten hat. Der Tsunami in
Thailand, das Erdbeben in Japan und Hurrikan Katrina, das alles sei
in letzten Tagen geschehen, nicht in den letzten Jahren. Sie müssten
schon in zwölf Tagen ins Silo gehen. Das Ende ist nah! In den
nächsten Tagen stellen sie Möbel zum Verkauf her, um mehr Vorräte
kaufen zu können. Lyla kommen erste Zweifel. Aber als sie diese
Marie im Pool offenbart, ist die total entsetzt. Die Jugendlichen
feiern eine letzte, heimliche Party mit Cola und verbotenen
Zeitschriften. Marie vermisst ihren Bruder, der die Gemeinde verließ
und hofft, ein Bild von ihm in diesen Zeitschriften zu finden, da er
doch nun sicher reich und berühmt ist. Ein Arbeitsplan wird erstellt
und der letzte Einkauf steht an. Lyla sieht Cody im Walmart, wo sie
für Marie heimlich Klatsch-Zeitschriften und Liebesromane kaufen
soll. Es kommt zu einem Unfall auf dem Parkplatz, als Lyla den
Einkaufwagen zurückbringt und sie landet mit einer
Gehirnerschütterung im Krankenhaus. Die Ärzte wundern sich über
die verdächtige Nackenverletzung und vermuten Misshandlung. Cody
besucht sie, und seine Schwester, die im Krankenhaus arbeitet,
schmuggelt sie heimlich raus zu ihm, damit sie ungestört reden
können. Er sagt ihr die Wahrheit über angebliche Naturkatastrophen
und erzählt, dass sein Vater, der Sheriff, herausgefunden hat, dass
Pioneer im Gefängnis war. Lyla kann und will ihm nicht glauben. Der
Sheriff hat auch angekündigt, demnächst eine Razzia wegen
unerlaubter Waffen, die er bei der Sekte vermutet, durchzuführen.
Pioneer holt Lyla schon am nächsten Tag überstürzt aus der Klinik.
Sie müssen alle am Tag darauf ins Silo. Lyla wacht nachts durch
Schreie auf und sieht, wie die Männer, unter ihnen auch ihr Vater,
alle Tiere töten und verbrennen, auch Lylas geliebtes Pferd Indy.
Sie ist entsetzt, und es kommt zur Konfrontation mit Pioneer, der sie
im Kerker des Silos einsperrt. Draußen gibt es einen Kampf mit den
Leuten des Sheriffs, der mit dem ATF anrückt. Es gibt Tote und
Verletzte. Will besucht Lyla im Kerker, aber glaubt ihr nicht, als
sie ihm die Wahrheit sagt. Erst recht nicht, als sie ihm von Pioneers
Planänderung erzählt. Der Wahnsinnige will alle umbringen! Er
stellt die Luftzufuhr im Silo ab. So werden sie die „Brüder“ im
Jenseits treffen. Kann Lyla aus dem Kerker entkommen? Was wird aus
den anderen?
Ein spannender Roman,
ganz ohne Fantasy, der mich bis zum Schluss gefesselt hat! Manchmal
hätte ich Lyla am liebsten geschüttelt, damit sie endlich aufwacht.
Andererseits stellt es Pioneer auch sehr geschickt an, seiner
Gemeinde seine eigene Wahrheit zu verkaufen. Lylas erste Liebe spielt
natürlich auch eine entscheidende Rolle in der Geschichte. Am Ende
wird es dann richtig dramatisch und ich konnte das Buch gar nicht
mehr weg legen!
Viel Spaß beim Lesen!!!
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Mittwoch, 3. Dezember 2014
"Graf Koriander bleibt kleben"
Heute gibt es mal wieder Lesefutter für die jüngeren Leser!
Den Anfang macht der freche Gnomold Graf Koriander: "Graf Koriander bleibt kleben"!
Andrea Schütze
Graf Koriander bleibt
kleben
978-3-7641-5005-1
Ueberreuer Verlag
Alter: 8+
Die Familie Kramer zieht
mit den Zwillingen Jette und Justus und dem Hund Wenzel in das alte
Pförtnerhäuschen beim Schloss. Die Eltern werden künftig im
Schlosshotel arbeiten und sind ganz begeistert von ihren neuen
Zuhause. Die Kinder waren jedoch gegen den Umzug und würden am
liebsten gleich wieder abreisen. Außerdem ist das Haus eine
renovierungsbedürftige Bruchbude. Sie ahnen ja noch nicht, was für
ein Abenteuer ihnen hier bevorsteht. Sie sind nämlich nicht die
einzigen im Pförtnerhaus. Hier wohnt schon jemand, und zwar der
Gnomold Graf Koriander. Für alle, die nicht wissen, was ein Gnomold
ist: Ein Gnomold ist ein Wesen, halb Gnom, halb Kobold. Und eben
dieser Gnomold fühlt sich durch die Menschen im Haus gestört. Er
ist nämlich damit beschäftigt, nach einem Rezept für
Unsichtbarkeit zu suchen. Gut versteckt lebt er in einer geheimen
Höhle hinter einer Truhe im Keller. Um die Menschenplage
loszuwerden, beginnt er zu spuken und Streiche zu spielen. Am
nächsten Morgen leuchtet Jettes Zimmer neongrün, Hobby-Mineraloge
Justus finden in seinem Zimmer einen Elfenstein, Hund Wenzel ist mit
einem lustigen Sternchenmuster bemalt und im Elternschlafzimmer
herrscht ein Chaos aus Federn, als hatte Frau Holle persönlich
gewütet. Und wer wird für das Chaos verantwortlich gemacht?
Natürlich, die Kinder! Die sind natürlich richtig neugierig, wer
wirklich dahintersteckt. Sind Gespenster im Haus? Und was ist im
Keller los? Die Eltern glauben, da unten sind Ratten, aber die Kinder
finden Gespenster viel interessanter. Also gehen Jette und Justus auf
Geisterjagd. Justus findet es blöd, dass Jette gleich das Kommando
an sich reißt. Nur, weil sie ganze fünf Minuten älter ist, will
sie immer bestimmen. Wie sollen sie denn nun den Geist aufspüren?
Nachts gibt es merkwürdige Geräusche im Haus, aber es ist nichts zu
sehen. Und wenn es nun doch gar kein Geist ist, sondern ein
Einbrecher? Die Kinder stellen dem Unbekannten eine Falle und wollen
die nächtlichen Geräusche heimlich mit dem alten Kassettenrecorder
aufnehmen. Tatsächlich ist auf dem Band etwas zu hören. Sie
beschließen, den spukenden Geist, der sie offensichtlich loswerden
will, hereinzulegen, indem sie laut behaupten, dass sie bald wieder
ausziehen werden. Graf Koriander denkt, er hätte gewonnen, bis die
Kinder plötzlich den Zugang hinter der Truhe entdecken und Hund
Wenzel in seinem geheimen Zuhause herumschnüffelt. Ausgerechnet
jetzt klebt der Gnomold in seinem neuesten Rezept fest. Sein
Großvater hat ihn immer gewarnt, sich niemals von Menschen „retten“
zu lassen, sonst würde er seine Retter nett finden und immer mit
ihnen zusammen sein müssen. Also stellt Graf Koriander sich so
„puppig“ wie nur möglich. Wenzel schleppt die unheimliche
„Puppe“ zu den Kindern und so fällt er Jette in die Hände, die
dem schmutzigen Ding erst einmal neue Puppenkleider anziehen will,
doch der Gnomold macht sich so steif, dass ein Kleiderwechsel
unmöglich scheint. Also beschließt Jette, ihn einfach komplett in
die Waschmaschine zu stecken. Miniprogramm 40 Grad dürfte reichen.
Und schon befindet sich der arme Graf Koriander in Seenot. Als Jette
ihn „rettet“, ist der Schaden angerichtet. Jetzt muss er nett zu
ihr sein, obwohl er das gar nicht will. Jette zeigt ihn Justus, der
zunächst seinen Augen nicht traut. Natürlich müssen die beiden
ihren neuen Freund vor den Eltern geheim halten. Doch was passiert,
wenn ein hungriger Gnomold die Küche mit Mehl verwüstet und als
Entschuldigung den Frühstückstisch mit Kartoffelchips und Sardinen
deckt … ?
Lustiges Lesefutter für
Fans von Pumuckl und Co.! Ich habe mich beim Lesen köstlich
amüsiert! Es ist total witzig, wenn Graf Koriander höflich sein
muss und immer nette Dinge sagt, auch wenn er das überhaupt nicht
will. Wie es mit dem kleinen Gnomold weitergeht, erfahrt Ihr im 2.
Band, wenn es heißt: „Graf Koriander lernt fliegen“.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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"Benjamin Wood, Beastologe - Die Suche nach dem Phönix"
Fabeltieren auf der Spur: "Benjamin Wood, Beastologe - Die Suche nach dem Phönix"!
R.L.
LaFevers, übersetzt von Tanja Ohlsen
Benjamin
Wood, Beastologe – Die Suche nach dem Phönix
978-3-570-15272-0
cbj
Verlag
Alter:
8+
Seit
seine Eltern verschollen sind, lebt der Junge Benjamin Wood bei
seiner Gouvernante Miss Lumpton. Benjamins Eltern waren Forscher, die
im Jahr 1928 mit dem Luftschiff Italia im Eis abstürzten. Nun soll
Ben umziehen, zu einem Verwandten namens Phil A. Wood und steigt mit
seinem Koffer und seinem geliebten Skizzenbuch in der Zug. Als er in
seinem neuen Zuhause ankommt, erwartet ihn eine Überraschung. Der
Onkel ist eine Tante! Tante Philomena, kurz Phil genannt, wohnt in
einem seltsamen Haus, in dem überall Karten an den Wänden hängen.
Ben staunt nicht schlecht, als auf den Dodo Cornelius trifft. Sind
Dodos nicht eigentlich ausgestorben? Er erfährt, dass er aus einer
Familie von Beastologen stammt und was so ein Beastologe eigentlich
tut, nämlich außergewöhnliche Tiere studieren, die meist entweder
als ausgestorben oder als Fabelwesen gelten. Seine Tante ist gerade
dabei, zu einer neuen Mission aufzubrechen und Ben soll sie
begleiten. Mit Tante Phils Flugzeug „Sopwith Platypus“ wollen die
beiden nach Arabien fliegen, um dort nach einem Phönix zu suchen.
Bis zur Zwischenlandung in Budapest läuft alles nach Plan. Dann gibt
es plötzlich Probleme mit dem Propeller. Mitten im Flug muss Ben
aussteigen, natürlich mit Sicherheitsleine, und das Problem lösen.
Das Problem entpuppt sich als ein Gremlinmädchen namens Smieri. Ben
bringt es nicht fertig, Smieri aus dem Flugzeug zu werfen, obwohl
seine Tante es verlangt, da Gremlins in Flugzeugen nur Schaden
anrichten. Sie landen in der Wüste und reiten auf Kamelen weiter.
Währenddessen erzählt Tante Phil von der Familiengeschichte der
Woods, vom Buch der Bestien und vom Familienkompass. Sie wundert
sich, dass Ben niemals Post von seinen Eltern bekommen hat, während
sie auf Forschungsreise waren. Hat vielleicht Miss Lumpton die Briefe
unterschlagen? Sie bauen ihr Zelt in der Nähe des Phönixnests auf,
dessen Asche nie kalt werden darf und sehen zu, wie der Phönix
landet und verbrennt. Dann tauchen plötzlich ein paar Beduinen auf,
die Tante Phil mitnehmen. Da sie sie förmlich um ihre
Gastfreundschaft bittet, ist sie dort für 3 Tage sicher. Aber was
wird dann geschehen? Ben hatte sich versteckt, während die Tante
verschleppt wurde und blieb daher unbemerkt. Er kümmert sich um das
Nest, hält die Asche warm und bastelt einen Windschutz. Schließlich
wird auch Ben entdeckt und zwar von dem Mädchen Fadia. Sie wird ihn
aber nicht verraten, weil sie Smieri für einen gefährlichen Dschinn
hält. Smieri erweist sich auch als nützlich, als ein Dieb seine
Hand ins Zelt steckt und das Buch der Bestien stehlen will. Da beißt
Smieri einfach kräftig zu. Schließlich beginnt die Asche rot zu
glühen und der Phönix wird wiedergeboren. Er schenkt Ben ein Ei aus
seiner Asche und Ben macht sich damit auf den Weg zum Lager der
Beduinen, um das Ei gegen seine Tante zu tauschen. Sie halten ihn für
einen Kameldieb und das Ei wollen sie auch nicht. Seine Tante ist
ganz entsetzt, dass er etwas so Wertvolles weggeben wollte. Nun sind
beide Gefangene, doch Smieri, die mal wieder die Rolle des Dschinns
spielt, ist die Rettung. Sie findet Öl und Tante Phil erklärt den
Beduine, dass das der Treibstoff der Zukunft sei. Werden die Beduinen
sie jetzt gehen lassen? Wer ist der rothaarige Dieb, der versucht,
das Buch zu stehlen? Und was ist wirklich mit Bens Eltern geschehen …
?
Dies ist
der erste Band einer neuen, spannenden Reihe für fortgeschrittene
Leseanfänger. Besonders die Jungs werden Bens spannende Abenteuer
lieben. Im Original heißt Ben übrigens Nathaniel Fludd und auf
einigen Illustrationen im Buch ist auch der Name Fludd, statt Wood zu
sehen. Das finde ich nicht so gelungen, aber die Story ist echt
klasse und macht Lust auf die nächsten Bände.
Viel
Spaß beim Lesen!!!
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"70 Tricks, um nicht baden zu gehen"
Für alle Schwimm-Muffel: "70 Tricks, um nicht baden zu gehen"!
Gideon Samson, übersetzt
von Rolf Erdorf
70 Tricks, um nicht baden
zu gehen
978-3-8369-5704-5
Gerstenberg Verlag
Alter: 8+
Donnerstag ist der
schlimmste Tag der Woche, denn da ist Schulschwimmen. Gidd hasst
nichts auf der Welt so sehr wie Schulschwimmen, da hilft auch die
coole, neue, rote Badehose im Baywatch-Stil nichts. Er fürchtet, er
könnte absaufen, Chlor in die Augen bekommen oder sich vor allen
Schülern zum Idioten machen. Um das Schwimmen zu vermeiden, hat er
sich jede Menge Tricks ausgedacht. Manchmal helfen aber selbst die
nicht, und so hat er seit der dritten Klasse jeden Donnerstag
Bauchweh. Er weiß ganz genau, wenn er im Bus nicht an einem ganz
bestimmten Platz sitzt, geschieht eine Katastrophe. Auf dem Weg zum
Hallenbad kommt der Bus immer an einer Parkbank vorbei, auf der ein
alter Mann sitzt und Tauben füttert. So lange der Taubenmann da ist,
wird Gidd nicht ertrinken. Eines Tages ist er nicht da und von da an
geht alles schief. Gidds bester Freund will seinen Geburtstag
unbedingt im Waterworld-Spaßbad feiern. Gidd hat immer noch nicht
sein Schwimmabzeichen und muss mit dem behinderten Simon zu den ganz
Kleinen in die Anfängergruppe. Sogar die „Chinesen“, die immer
schlecht schwammen, haben im Sommer ihre Abzeichen gemacht und sind
jetzt besser als Gidd. In der nächsten Woche ist die Bank schon
wieder leer. Gidd sucht in seinem Spezial-Heft nach Tricks, die er
verwenden kann, um nicht schwimmen zu müssen. Er könnte so tun, als
sei er krank, obwohl dann auch Fußball ausfällt, er könnte sich im
Bus unter dem Sitz verstecken, den Bus verpassen oder sich im Klo
einschließen. Leider klappt diesmal nichts. Sogar Simon schwimmt
jetzt besser als Gidd und kann auch länger tauchen. Dann müssen sie
auch noch angezogen schwimmen, was Gidd besonders hasst. Er bettelt
seine Mutter an, ihn vom Schwimmen zu befreien, doch das liegt nicht
in ihrer Macht und der Arzt will ihm auch keine Wasserallergie
bescheinigen. Seine Mutter schickt ihn dafür zu der Therapeutin
Dorien, der er wilde Lügengeschichten über seinen Vater erzählt.
In Wahrheit entstammt Gidd einer Samenspende, doch er erzählt, dass
sein Vater ein Indianer sei, der mit seinen Tauben auf der Parkbank
lebt und zum Kacken ins Gebüsch geht. Seine Mutter findet das gar
nicht lustig. Er geht zu dem Platz mit der Bank, um nach dem
Taubenmann zu suchen und klingelt an einer Haustür. So trifft er
Minna Dreifuss, eine runzelige, alte Dame, der er seine Geschichte
erzählt und die ihn zu dem Künstler Herrn de Beer schickt, der
angeblich jeden kennt. Dem erzählt er auch alles, inklusive des
Desasters bei Barts Party im Waterworld, wo er sich vor der
Big-Wave-Rutsche gedrückt hat. Beppo der Beer meint, wenn er Angst
vor Wasser hätte, sollte er am besten Seemann werden. Dann erzählt
Gidd von seinen Cousinen und wie sie wegen seinem mangelnden
Abzeichen damals im Urlaub kein Gummiboot bekamen. Beppo ist verliebt
in die schönste Frau der Welt, die immer mit ihrem kleinen Kind an
seinem Fenster vorbeikommt, aber traut sich nicht sie anzusprechen.
Das erledigt dann Gidd. Sie kennt den schüchternen Maler vom Sehen,
und sie kennt auch Herr Raas, den Taubenmann und weiß, wo er wohnt.
Gidd fragt, ob sie „bewusst alleinerziehend“ sei, wie seine
eigene Mutter, und erfährt, dass sie noch immer den Mann ihrer
Träume sucht. Als Gidd bei Herrn Raas, der im hässlichsten Haus der
Straße wohnt, klingelt, öffnet der in Unterhosen und will nichts
von Gidd und seinen Problemen hören. Er ahnt nicht, wie wichtig er
für ihn ist. Er guckt nur böse und sagt, Gidd solle sich
wegscheren. Auf dem Weg zur nächsten Schwimmstunde erlebt Gidd eine
Überraschung. Auf der Bank sitzen Minna, Beppo, die Frau und das
Baby und winken ihm fröhlich zu. Heute wird er nicht untergehen!
Ein tolles Buch für
Nichtschwimmer und Schwimm-Muffel genauso wie für Wasserratten! Gidd
ist ein liebenswerter (Anti-)Held mit vielen Macken, den man sofort
ins Herz schließt und die Geschichte ist einfach super lustig
erzählt.
Viel Spaß beim Lesen!!!
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